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Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit

Studie zeigt alarmierende Entwicklung
Hardy-Thorsten Panknin, Matthias Trautmann
Fotocollage zu Aspekten des Klimawandels: Dürre, Monokulturen/Vernichtung von Regenwald, Meereserwärmung
© piyaset/stock.adobe.com
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Hintergrund: Die Pariser Klimakonferenz im Jahr 2015 hatte auf der ganzen Welt die Hoffnung genährt, dass eine Begrenzung des weltweiten Temperaturanstiegs erreicht werden kann. Alle teilnehmenden Nationen, besonders die großen Industrieländer, hatten sich damals verpflichtet, ihren Verbrauch an fossilen Energieträgern dramatisch zu senken.

Leider ist das Gegenteil eingetreten. Aufgrund des weltweit zunehmenden CO2-­Ausstoßes wurde das Jahr 2024 das bisher wärmste in der Geschichte des Planeten. Als Auswirkungen des Klimawandels werden in den Medien überwiegend Extremereignisse wie Überschwemmungen, ­Flächenbrände oder Dürreperioden thematisiert. Dass der Klimawandel auch dramatische Auswirkungen auf die Gesundheit der Welt­bevölkerung hat, wird in der Öffentlichkeit weniger aufmerksam ­verfolgt. Ein kürzlich erschienener Bericht in der englischen Fachzeitschrift „The Lancet“ soll diese Aufmerksamkeitslücke schließen. Die Übersichts­arbeit internationaler Gesundheitsexperten und Ökologen widmete sich der Analyse von 11 Gesundheitsparametern („Indikatoren“), die sich infolge der weltweit steigenden Durchschnittstemperaturen in ungünstiger Weise verändern [1]. Die Entwicklung der wichtigsten dieser Indikatoren soll nachfolgend zusammengefasst werden.

Mortalität der über 65-Jährigen

Der wichtigste Indikator war die Mortalität über 65-jähriger Personen aufgrund von Überhitzung: Hitzschlag, Austrocknung. Im Vergleich zu den 1990er-Jahren stieg das Mortalitätsrisiko in dieser Altersgruppe bis zum Jahr 2023 um 167 % an. Menschen, die außerhalb ihrer ­Wohnung physisch aktiv waren, beispielsweise für berufliche Arbeit oder Sport, hatten ein 27,7 % höheres Risiko, einen Hitzschlag oder andere gefährliche Hitzeschäden zu erleiden. Die erhöhte Mortalität könnte auch damit zusammenhängen, dass hohe Umgebungstemperaturen den Nachtschlaf beeinträchtigen. Ein ungestörter Nachtschlaf gilt als ein weiterer Gesundheitsindikator. Studien haben ergeben, dass im Jahr 2023 die Stunden des Nachtschlafs in der Weltbevölkerung um 6 % gegenüber den Jahren 1986–2005 zurückgegangen waren. Als Ursache dafür werden die fehlende Abkühlung des Körpers während der Nachtzeit und ein dadurch vermehrtes Schwitzen mit Flüssigkeitsverlusten angesehen. Hinzu kommt, dass der Adrenalinspiegel während der Nacht bei Überhitzung nicht mehr im physio­logisch gebotenen Maße absinkt. Dadurch bleibt die Stoffwechsel­aktivität während der gesamten Nacht unphysiologisch erhöht. Das Ein- und Durchschlafen wird dadurch beeinträchtigt.

 

Entnommen aus MT im Dialog 6/2025

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