Bald erste Ergebnisse

Gesundheitsstudie NAKO
Kli
NAKO
Gesundheitsminister Harry Glawe bedankt sich bei der 10.000. Probandin, Karin Jungbluth (33) aus Neubrandenburg für ihre Teilnahme, hier mit dem Geschäftsführer des Klinikums Neubrandenburg, Johannes F. Hallauer (v.li.), Henry Völzke (UMG) und Sabine Schipf (UMG/re.). UMG/Hausmann
Newsletter­anmeldung

Bleiben Sie auf dem Laufenden. Der MT-Dialog-Newsletter informiert Sie jede Woche kostenfrei über die wichtigsten Branchen-News, aktuelle Themen und die neusten Stellenangebote.


Die Hälfte der Wegstrecke ist geschafft. Seit drei Jahren läuft die bislang größte bundesweite Gesundheitsstudie NAKO in Mecklenburg-Vorpommern (MV). Die Untersuchungsteams haben10.000 Menschen auf Herz und Nieren geprüft, 3.000 davon haben eine Magnetresonanztomographie erhalten.  

„Die größte Gesundheitsstudie Deutschlands wird maßgeblich auch mit dem Know-how aus unserem Bundesland organisiert und durchgeführt. Wir stehen bundesweit an der Speerspitze der Bewegung. Verlässliche Daten sind für eine nachhaltige Gesundheitsförderung und Krankenversorgung unabdingbar. Diese erhalten wir durch die Untersuchungen. Die langjährige erfolgreiche Bevölkerungsforschung am Institut für Community Medicine an der Universitätsmedizin Greifswald war ein entscheidender Grundstein für das Mammut-Projekt“, betonte Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Harry Glawe.

In der NAKO-Gesundheitsstudie werden seit 2014 Männer und Frauen zwischen 20 und 69 Jahren bundesweit in 18 Studienzentren medizinisch untersucht und nach ihren Lebensumständen befragt. Ziel ist es, chronische Erkrankungen, wie zum Beispiel Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rheuma, Infektionen und Demenz genauer zu erforschen, um Prävention, Früherkennung und Behandlung dieser in der Bevölkerung weit verbreiteten Krankheiten zu verbessern. Bis heute haben schon mehr als 100.000 Personen an der NAKO-Studie teilgenommen, 200.000 sollen es werden.

„Die Erstuntersuchung der 20.000 Teilnehmer mit 6.000 MRT-Probanden in Mecklenburg-Vorpommern soll bis zum April 2018 abgeschlossen werden“, kündigte der NAKO-Studienleiter in Mecklenburg-Vorpommern, Henry Völzke von der Universitätsmedizin Greifswald, an. „Das klingt ambitioniert, ist aber zu schaffen. Im Mai 2014 sind wir mit der Testreihe, Probephase und den ersten Untersuchungen gestartet. Seit gut einem halben Jahr laufen wir auf Vollbetrieb mit optimaler Auslastung“, so Völzke. Heute werden täglich bis zu 35 Teilnehmer in beiden Studienzentren und bis zu elf Teilnehmer im MRT-Zentrum untersucht.

Temporäre Untersuchungszentren

Parallel dazu werden bereits die ersten Folgetests ab Mai 2018 geplant. „Das bedeutet, nach vier bis fünf Jahren werden die Teilnehmer der Erstuntersuchung erneut eingeladen, um den Verlauf ihrer gesundheitlichen Entwicklung verfolgen zu können.“ Der NAKO-Studienleiter bedankte sich für die professionelle Unterstützung im Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg sowie bei den örtlichen Verantwortlichen im Landkreis und in den Städten sowie bei allen Arbeitgebern, die ihre Mitarbeiter für die Dauer der Untersuchung freistellen.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es zwei Studienzentren, die zur Studienregion Neubrandenburg und Mecklenburgische Seenplatte zählen. Das Hauptstudienzentrum Neubrandenburg im Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum wird über die gesamte Laufzeit Studienteilnehmer untersuchen. Zudem gehört das Studienzentrum Neubrandenburg bundesweit zu einem von fünf Studienzentren, die auch ein Ganzkörper-MRT anbieten.

Eine Besonderheit und ein Alleinstellungsmerkmal der NAKO-Studienregion MV sind die temporären Untersuchungszentren in der Region Mecklenburgische Seenplatte, welche parallel zum ständigen Studienzentrum betrieben werden und nach einer bestimmten Zeit den Ort wechseln. Gestartet wurde im Mai 2014 in Neustrelitz. Seit Mai 2016 und bis zum Juli dieses Jahres ist die NAKO-Außenstelle noch in Waren (Müritz) beheimatet und wird anschließend bis zum April 2018 nach Demmin umziehen. Die Organisation der beiden Studienzentren liegt bei der Universitätsmedizin Greifswald.

Qualitätssicherung und Freigabe der Daten

Gegenwertig ist die Qualitätssicherung und Freigabe der Daten der ersten 100.000 Teilnehmer für die Veröffentlichung wissenschaftlicher Auswertungen in Vorbereitung. „Damit ist ein weiterer Meilenstein der NAKO auf dem Weg der innovativen Gesundheitsforschung erreicht. Die internationale Wissenschaft wartet nicht nur mit großem Interesse auf die ersten konkreten Ergebnisse“, sagte der stellvertretende Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Greifswald, Karlhans Endlich. „Die hochqualitative Datenbasis wird in Form von verschlüsselten Werten auch für die Wissenschaft zur Verfügung stehen. Dafür wird gegenwärtig eine Transferstelle vorbereitet.“

Die Gesundheitsstudie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, den beteiligten Ländern und der Helmholtz-Gemeinschaft gefördert. 210 Millionen Euro stehen für die ersten zehn Jahre zur Verfügung.

Untersuchungsprogramm

Das Basisprogramm erhalten bundesweit 200.000 Teilnehmer, bezogen auf die Region MV 20.000 Teilnehmer mit einem zeitlichen Umfang von drei bis vier Stunden inklusive Pausen und Imbiss.
Das umfangreichere Programm durchlaufen bundesweit 40.000 Teilnehmer. Bezogen auf die Region MV sind das 4.000 Teilnehmer, die ein Untersuchungsprogramm von circa fünf bis sechs Stunden inklusive Pausen und Imbiss absolvieren.

Die Magnetresonanztomographie (MRT)-Untersuchung mit 1,5 Stunden ist von besonderem wissenschaftlichem Wert und wird bundesweit bei 30.000 Teilnehmern durchgeführt. Bezogen auf die Region MV als einem der fünf MRT-Standorte werden in der Neubrandenburger Region 6.000 Teilneh



Quelle: idw/Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, 06.03.2017






 

Artikel teilen

Online-Angebot der MT im Dialog

Um das Online-Angebot der MT im Dialog uneingeschränkt nutzen zu können, müssen Sie sich einmalig mit Ihrer DVTA-Mitglieds- oder Abonnentennummer registrieren.

Stellen- und Rubrikenmarkt

Möchten Sie eine Anzeige in der MT im Dialog schalten?

Stellenmarkt
Industrieanzeige