Beruflicher Erfolg durch staatlich anerkannte Weiterbildung

„Medizinalfachpersonen für Leitende Funktionen“ am DIW-MTA
DIW-MTA e.V.
Beruflicher Erfolg durch staatlich anerkannte Weiterbildung
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Im Oktober 2015 erhielt das DIW-MTA vom Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin (LAGeSo) die Urkunde, dass die berufsbegleitende Weiterbildung „Medizinalfachpersonen für Leitende Funktionen“, die einen Umfang von 620 Stunden aufweist, vom Land Berlin staatlich anerkannt wird.

Der berufspolitische Wunsch nach einer staatlich anerkannten Weiterbildung für die medizinisch-technischen Berufsgruppen bestand schon lange. Jedoch war die Umsetzung dieses Wunsches durch die zahlreichen, durch den Föderalismus geprägten unterschiedlichen Vorgaben, sehr beschwerlich. Nach zahlreichen Anträgen war es im Oktober 2015 endlich so weit und das DIW-MTA erhielt vom Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin (LAGeSo) die Urkunde, dass die berufsbegleitende Weiterbildung „Medizinalfachpersonen für Leitende Funktionen“, die einen Umfang von 620 Stunden aufweist, vom Land Berlin staatlich anerkannt wird.

Vor nun fünf Jahren startete der erste Durchgang der staatlich anerkannten Weiterbildung mit zwölf Teilnehmenden. Bereits vor zwei Jahren haben wir mit zwei der Absolventen/-innen des ersten Durchgangs gesprochen (MTA Dialog 2018; 19 (7): 48–50). Nun – fünf Jahre nach dem offiziellen Start – wollten wir erneut wissen, was die staatlich anerkannte Weiterbildung den Absolventen/-innen Carola Jaster und Reno Konzack beruflich wie auch privat gebracht hat. Carola Jaster arbeitet als Prokuristin und Abteilungsleiterin des Basis-labors bei der Medizinisches Versorgungszentrum Labor 28 GmbH, Reno Konzack ist als POCT- und QM-Manager für Laboratoriumsmedizin und als Laborkoordinator bei den DRK Kliniken in Berlin tätig.

Frau Jaster, Herr Konzack, Sie gehörten zum ersten Durchgang der staatlich anerkannten Weiterbildung „Medizinalfachpersonen für Leitende Funktionen“, der vor fünf Jahren am DIW-MTA erstmalig startete. Rückblickend würde uns Ihre Einschätzung interessieren, inwieweit Sie von den in der Weiterbildung vermittelten Inhalten im beruflichen Alltag profitieren konnten?

Konzack: Ich danke Ihnen vielmals für diese Möglichkeit, meine Einschätzungen zu äußern, aber bevor ich auf Ihre Frage antworte, möchte ich auf die für mich wesentlichste Komponente dieser Weiterbildung eingehen: der Zusammenhalt zwischen der Weiterbildungsgruppe und mir. Die Kontakte, die ich während dieser Zeit in der Gruppe neu knüpfen konnte, die waren für mich das Wertvollste. Bis heute halte ich zu vielen Leuten aus dieser Gruppe Kontakt und treffe mich gelegentlich auch mit einigen von ihnen. Bei Fachfragen oder Problemen stehen wir uns mit hilfreichen Informationen zur Seite. Die vermittelten Inhalte der Weiterbildung nutze ich in meiner neuen Position als POCT-/QM-Manager und Laborkoordinator fast täglich, und mir fallen bestimmte Fragestellungen einfacher in der Bearbeitung. Auch mein Auftreten in bestimmten Situationen hat sich verändert. Ich bin durch mein Fachwissen selbst-bewusster geworden und kann mich auch in schwierigen Gegebenheiten durch eine konkretere Argumentation bei meinem Gegenüber durchsetzen.

Jaster: Die vermittelten Inhalte haben mich nicht nur fachlich vorangebracht, sondern auch persönlich. Das Verständnis für Zwischenmenschliches, aber auch für Prozesse ist noch mehr gefördert worden, was das Arbeiten leichter von der Hand gehen lässt.

Wie sieht Ihr beruflicher Alltag seit Abschluss der staatlich anerkannten Weiterbildung aus? Haben sich die Inhalte und/oder Themenfelder verändert?

Jaster: Die Inhalte und Themenfelder meines Berufsalltags begannen sich bereits während der Weiterbildung zu ändern. So wurde ich Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung, womit sich der Verantwortungsbereich noch einmal um ein Vielfaches vergrößerte. Die Bedeutung von Abstimmung und Kommunikation ist, unabhängig von ihrem per se großen Stellenwert im beruflichen Leben, noch einmal gewachsen. Das vorhandene Bewusstsein für die Bedeutung aller Tätigkeiten im Labor und ihrer Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen sind nicht zuletzt durch berufspolitische Arbeit zusätzlich geschärft worden. Konzernübergreifende Arbeitsgruppen fördern die Wahrnehmung für Interessenausgleich und Konsensfindung.

Konzack: Nach dem Abschluss der Weiterbildung hat sich mein beruflicher Alltag stark verändert, mein Arbeitgeber nahm meine neu erworbenen Kenntnisse zum Anlass, mir weitere Aufgaben zu übergeben, und ich werde auch vermehrt bei fachlichen sowie betriebswirtschaftlichen Fragestellungen als Berater hinzugezogen. Die Investmentplanung für die Abteilung für das kommende Jahr bereite ich vor und stelle eigenständig Überlegungen an, welche Laborgeräte neu benötigt werden beziehungsweise erneuert werden müssen.

Hat sich die Vergütung/Übernahme von Verantwortung in den Tätigkeitsfeldern seit Abschluss der Weiterbildung verändert?

Jaster: Diese Frage beantwortet sich schnell. Ja!

Konzack: Nach der Weiterbildung habe ich meinen persönlichen Marktwert neu bewertet und mich anschließend für einen Arbeit-geberwechsel entschieden. Zusätzlich habe ich bei meinem neuen Arbeitgeber weitere Aufgaben, die ich zuvor nicht innehatte, erhalten und konnte mich neuen beruflichen Herausforderungen stellen. Dies bereitet mir große Freude, und ich habe bis heute nicht das Gefühl, unterhalb meiner Fähigkeiten zu agieren.

Wie schätzen Sie aktuell – drei Jahre nach Abschluss der staatlich anerkannten Weiterbildung – Ihre weiteren beruflichen Perspektiven ein?

Konzack: Ich persönlich bin mit einem Stillstand von neuerworbenem Wissen nicht zufrieden, und daher bin ich immer wieder auf der Suche nach neuen Informationen oder weiteren Herausforderungen.

Nach kürzester Zeit habe ich den Abschluss der Weiterbildung dazu genutzt, ein akademisches Masterstudium zum Gesundheitsmanager zu beginnen, da meine Weiterbildung als einem Bachelorabschluss gleichwertig anerkannt wurde. Lediglich eine Eignungsprüfung musste ich bei meiner Hochschule absolvieren. Danach konnte ich direkt in das Masterstudium einsteigen. Ich schätze, dass die Weiterbildung sehr viele hilfreiche und sehr gute Kenntnisse vermittelt und die beruflichen Perspektiven, wenn man viel Engagement zeigt, nahezu grenzenlos sind. Man benötigt nur eine klare Zielsetzung, die man konsequent verfolgen muss.

Jaster: Wenn ich eine wesentliche Erkenntnis in den vergangenen drei Jahren gewonnen habe, dann ist es die, dass man nie wissen kann, welche Möglichkeiten und Perspektiven einen noch erwarten. Immer wenn ich dachte: „Besser kann es nicht kommen. Ich habe alles erreicht“, wurde ich eines Besseren belehrt, und es kam eine neue, herausfordernde Aufgabe auf mich zu. So habe ich in diesem Jahr beispielsweise erstmalig als Dozentin angehende „Medizinalfachpersonen für Leitende Funktionen“ unterrichtet, und es hat mir viel Spaß gemacht.

Frau Jaster, Herr Konzack, wir bedanken uns recht herzlich für das Gespräch und wünschen Ihnen weiterhin für Ihre berufliche Zukunft alles Gute und weiterhin viel Erfolg.

Seit 2016 haben insgesamt 32 Teilnehmende erfolgreich die staatlich anerkannte Weiterbildung zu „Medizinalfachpersonen für Leitende Funktionen“ absolviert. 26 Teilnehmende befinden sich aktuell noch in der Weiterbildung, die zweimal im Jahr startet. Seit 2020 sind nun auch OTA und andere Gesundheitsberufe für die staatlich anerkannte Weiterbildung am DIW-MTA zugelassen, sodass die interdisziplinäre Ausrichtung der staatlich anerkannten Weiterbildung zum Tragen kommt. Ebenso hat es sich wie beispielsweise bei Reno Konzack gezeigt, dass die staatlich anerkannte Weiterbildung als Sprungbrett für eine akademische Karriere genutzt werden kann. Auch das DIW-MTA/fhg bietet ab kommendem Sommersemester 2021 diese Möglichkeit mit der Teilnahme an dem Masterstudium „Pädagogik in Gesundheitsberufen“ (Master of Science in Health Science Education) an. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter www.diw-mta.de.

Der nun elfte Durchgang der Weiterbildung „Medizinalfachpersonen für Leitende Funktionen“ am DIW-MTA startet im Februar 2021 mit dem Kurs „Gesundheitsökonomie“ ab dem 11. Februar 2021 sowie im Oktober 2021. Bei Fragen zum Einstieg in die berufsbegleitende Weiterbildung wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle des DIW-MTA unter info@diw-mta.de.

Entnommen aus MTA Dialog 2/2021

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