Beunruhigende Studie zu Strahlendosen

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Beunruhigende Studie zu Dosen
Beunruhigende Studie zu Dosen DVTA/Eisele
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Eine umfangreiche internationale Studie, die im BMJ veröffentlicht wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass bei CT-Scans in vielen Fällen die Strahlendosis deutlich reduziert werden könnte.

Die für CT-Scans erfassten Strahlendosen seien vor allem darauf zurückzuführen, wie die Geräte vom medizinischen Personal verwendet werden und nicht auf Unterschiede bei den untersuchten Patienten oder den verwendeten Geräten. In vielen Fällen könnte die Strahlendosis reduziert werden, ohne die Bildqualität und Diagnosegenauigkeit zu beeinträchtigen. Darüber hinaus würde die Festlegung einheitlicherer Dosisstandards sicherstellen, dass Patienten keinen unnötigen Strahlenrisiken ausgesetzt sind, stellte ein Team unter der Leitung von Prof. Dr. Rebecca Smith-Bindman, Lehrstuhl für Radiologie, Epidemiologie und Biostatistik, Geburtshilfe, Gynäkologie und Reproduktionsmedizin an der University of California, San Francisco (USA) fest.

Über 2 Millionen ausgewertete Scans

Das Team um Prof. Dr. Rebecca Smith-Bindman analysierte die Dosiswerte für mehr als 2 Millionen CT-Scans von 151 Institutionen in sieben Ländern. Dazu gehörten Scans von Bauch, Brust, kombinierte Brust/Bauch sowie des Kopfes, die zwischen November 2015 und August 2017 bei rund 1,7 Millionen Erwachsenen durchgeführt wurden. Sie passten die Daten für eine Reihe von Variablen an, die sich z.B. auf den Patienten (Geschlecht, Alter und Größe), die Institution (z.B. Traumazentrum, akademisch oder privat) und den CT (z.B. Hersteller und Modell) beziehen.

Ergebnisse

Die Forscher fanden heraus, dass die CT-Scandosen in den einzelnen Ländern sehr stark variierten. Die Variation wurde hauptsächlich durch die Art und Weise, wie CTs eingesetzt wurden, und nicht durch den Patienten oder Gerätehersteller oder das jeweilige Modell getrieben. Die Optimierung der Dosen nach einem einheitlicheren Standard sollte sowohl innerhalb als auch zwischen den Ländern möglich sein, indem die Entscheidungen der Radiologieteams bei der Entwicklung von CT-Protokollen für Patienten geändert werden. Die zukünftige Forschung sollte sich darauf konzentrieren, die Faktoren zu verstehen, die Institutionen antreiben. Es sollten zudem verschiedene Ansätze zur Dosisoptimierung wissenschaftlich verglichen werden, so die Studienautoren in ihrem Fazit.

Maßnahmen nötig

Die Unterschiede zwischen den Patienten waren teilweise recht hoch, auch nachdem die Forscher Anpassungen an die Patientengröße vorgenommen hätten. Die Ergebnisse legen deshalb nahe, dass Dosisschwankungen und „Ausreißer“ bei den Dosen ohne neue Geräte verringert werden könnten. Es bestehe ein Sicherheitsgebot, um die für den CT verwendeten Protokolle zu standardisieren. Dabei sehen die Forscher auch die Hersteller in der Pflicht. Die Unternehmen sollten den Radiologieteams dabei helfen, standardisierte Protokolle zu übernehmen.

Literatur:

Rebecca Smith-Bindman, Yifei Wang, Philip Chu, et al.: International variation in radiation dose for computed tomography examinations: prospective cohort study. BMJ 2019; 364: k4931, dx.doi.org/10.1136/bmj.k4931.

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