Brustkrebs: Wie geht es nach der Therapie weiter?

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Brustkrebs
Brustkrebs Fotolia/Axel Kock
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Die Diagnose Brustkrebs ist ein Schock. Eine große Bandbreite möglicher Therapien sorgt mittlerweile dafür, dass die Mehrheit der Betroffenen die Erkrankung überlebt. Doch wie geht es nach der Therapie weiter?

Neben Frauen sind auch Männer von Brustkrebs betroffen – wenngleich nur etwa jeder hundertste Betroffene männlich ist. Aufgrund vielfältiger Therapien sind die Heilungschancen gut: Bei Männern überleben rund 70 Prozent und bei Frauen etwa 90 Prozent die ersten fünf Jahre nach der Diagnose. Wenn die Therapie anschlägt, können die Patientinnen und Patienten erst einmal aufatmen. Aber wie geht es nach einer einschneidenden Krebserkrankung weiter? Nehmen die Betroffenen Leistungen der medizinischen Rehabilitation in Anspruch? Kehren sie danach in ihren Beruf zurück?

Datenlage oft dürftig

„Wir haben Anhaltspunkte dafür, dass etwa 60 Prozent der Brustkrebspatientinnen und -patienten Reha-Leistungen in Anspruch nehmen“, berichtet Prof. Dr. Nicole Ernstmann von der Forschungsstelle für Gesundheitskommunikation und Versorgungsforschung an der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und vom Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) Köln Bonn – Standort Bonn, dem interdisziplinären Krebszentrum des Universitätsklinikums Bonn. „Außerdem kehren viele vor der Erkrankung noch Berufstätige nicht in ihren Beruf zurück.“ Welche Ursachen das hat, darüber ist die Datenlage noch dürftig.

Das neue Projekt „Breast Cancer Patients‘ Return to Work” (B-CARE) soll dazu Aufschluss geben. Die Deutsche Rentenversicherung fördert das Vorhaben in den nächsten zwei Jahren mit insgesamt 167.000 Euro. Prof. Ernstmann vom Universitätsklinikum Bonn und Dr. Christoph Kowalski von der Deutschen Krebsgesellschaft leiten gemeinsam das Projekt, das von der Deutschen Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen e.V. und der Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V. unterstützt wird.

530 Betroffene sollen befragt werden

In den nächsten beiden Jahren sollen 530 ehemalige Brustkrebspatientinnen persönlich und postalisch befragt werden. B-CARE nutzt zusätzlich Daten aus der im Rahmen des Nationalen Krebsplans geförderten PIAT-Studie und verknüpft diese mit den aktuellen Befragungsdaten sowie Routinedaten. Dadurch soll es erstmals möglich sein, die individuellen Erfahrungen, Präferenzen und Entscheidungen bezüglich Rehabilitation und beruflicher Wiedereingliederung von Frauen nach einer Brustkrebserkrankung umfangreich abzubilden.

„Ein wichtiger Aspekt der sozialen Teilhabe und Wiedereingliederung nach einer Brustkrebserkrankung ist die Rückkehr zur Arbeit“, sagt Ernstmann. Vor diesem Hintergrund sei es das Ziel von B-CARE, die psychosozialen Faktoren zu untersuchen, die die Inanspruchnahme von Rehabilitationsleistungen und die Rückkehr in den Beruf begünstigen.

Forschung für Gesundheitskommunikation und Versorgungsforschung

Die Forschungsstelle für Gesundheitskommunikation und Versorgungsforschung (CHSR) des Uniklinikums Bonn wurde 2016 gegründet und ist in der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie angesiedelt. Schwerpunkmäßig wird die Versorgungsqualität von Menschen mit onkologischen, kardiologischen oder psychischen Erkrankungen erforscht. Hierzu zählen medizinische, pflegerische oder psychosoziale Versorgungsstrukturen und -prozesse ebenso wie die Kommunikation mit Patienten und ihren Angehörigen sowie im Versorgungsteam. Internet: www.ukbonn.de/chsr

Deutsche Krebsgesellschaft

Die Deutsche Krebsgesellschaft e.V. (DKG) ist die größte wissenschaftlich-onkologische Fachgesellschaft im deutschsprachigen Raum. In der DKG vertreten sind über 8.000 Einzelmitglieder in 25 Arbeitsgemeinschaften, die sich mit der Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen befassen; dazu kommen 16 Landeskrebsgesellschaften und 39 Fördermitglieder. Die DKG engagiert sich für eine Krebsversorgung auf Basis von evidenzbasierter Medizin, Interdisziplinarität sowie konsequenten Qualitätsstandards und ist Mitinitiatorin des Nationalen Krebsplans. Internet: www.krebsgesellschaft.de

Quelle: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

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