Coronavirus: SCHOCO-Projekt testet Kölner Schüler

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Das SCHOCO-Projekt leistet einen wichtigen Beitrag, um die Öffnung der Schulen abzusichern. Oksana Kuzmina - stock.adobe.com
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Für nahezu alle Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen (NRW) ist der Präsenzunterricht im Wechsel mit Distanzunterricht wieder gestartet. Seit der letzten Woche erfolgen an 22 Schulen in Köln im Rahmen des Pilotprojekts SCHOCO Tests auf SARS-CoV-2.

Das Projekt wird von der Uniklinik Köln in Zusammenarbeit mit der Stadt Köln durchgeführt. SCHOCO hat nichts mit Schokolade zu tun, sondern steht für „Schul-Observation auf Corona“. Allerdings ist die Assoziation zu Süßigkeiten nicht ganz ungewollt. „Die Schülerinnen und Schüler lutschen hier auf einem Abstrichtupfer wie auf einem Lolli, um Speichelproben zu gewinnen,“ erklärt Dr. Isabelle Suárez, Ärztliche Leiterin des Projekts und Infektiologin in der Klinik I für Innere Medizin der Uniklinik Köln. Dies sei sehr viel angenehmer als ein Nasen-Rachen-Abstrich, und vor allem können die Schüler das ohne fremde Hilfe selbst im Klassenraum durchführen. Es geht schnell und ist mit keiner Infektionsgefahr für das beaufsichtigende Lehrpersonal verbunden.

Für Univ.-Prof. Dr. Jörg Dötsch, Direktor der Klinik für Kinder-und Jugendmedizin an der Uniklinik Köln, ist die einfache Anwendung von zentraler Bedeutung: „Die Tests sollen ja vielfach wiederholt werden. Das gelingt nur, wenn das für die Kinder und Jugendlichen einfach zu machen und vor allem schmerzfrei ist.“

Ein weiterer Pluspunkt des Projekts ist die Durchführung der Testungen im sogenannten PCR-Pool-Verfahren. Die Untersuchung einer ganzen Klasse in einem Test spart im Vergleich zur Einzeltestung aller Schüler wertvolle Ressourcen. Die genutzten Verfahren wurden in den letzten Monaten am Institut für Virologie der Uniklinik Köln erarbeitet und überprüft. „Wir können durch die Kombination aus Speichel-Abstrich und Pool-Testung viele Kinder und Jugendliche untersuchen und mit hoher Zuverlässigkeit infektiöse Personen erkennen“, berichtet Univ.-Prof. Dr. Florian Klein, Direktor der Virologie.

Für die Nachuntersuchung ist keine neue Speichelprobe notwendig

Erst wenn ein Pool positiv getestet wird, müssen alle Teilnehmer noch einmal nachuntersucht werden. Bei SCHOCO ist dabei nicht einmal eine neue Speichelprobe notwendig: Die Schüler nehmen direkt Proben mit zwei Abstrichtupfern ab, von denen einer in ein Sammelgefäß kommt und der zweite einzeln ins Labor geschickt wird. Ist ein Pool positiv, dann kann das Labor die Einzelproben unmittelbar nachtesten und die infizierte Person identifizieren.

Das Pilotprojekt ist für drei Wochen bis zum Beginn der Osterferien angelegt. Danach muss zusammen mit dem Land NRW und der Stadt Köln entschieden werden, ob und wie es weitergeht. „Wir sind davon überzeugt, dass unser Verfahren einen wichtigen Beitrag zur Überwachung von Schulen auf Infektionen mit dem Coronavirus leistet und die Antigen-Schnelltests, die jetzt kommen sollen, ergänzen kann,“ erklärt Univ.-Prof. Dr. Gerd Fätkenheuer von der Uniklinik Köln, Infektiologe und Leiter des Projektes. „Um die Schulen zu möglichst sicheren Orten zu machen, sollten alle verfügbaren Mittel genutzt werden.“

Eigenständige und risikofreie Tests

„Seit Beginn der Pandemie ist Köln vorangegangen, was die Testung von Mitarbeitenden in den Schulen angeht. Das SCHOCO-Projekt nimmt nun die Schülerinnen und Schüler in den Fokus und leistet damit einen weiteren Beitrag, die wichtige Öffnung der Schulen abzusichern. In 22 Kölner Grundschulen und weiterführenden Schulen testen sich Kinder und Jugendliche wöchentlich klassenweise eigenständig und risikofrei mit dem Lolli-Test. Dieses Verfahren macht es möglich, frühzeitig infizierte Schülerinnen und Schüler zu erkennen und Infektionsketten zu unterbrechen,“ sagt Robert Voigtsberger, Beigeordneter für Bildung, Jugend und Sport der Stadt Köln.

Quelle: Uniklinik Köln, 16.03.2021
schoco.org

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