Das Ende aller Leiden durch RNA-Therapien?

Hardy-Thorsten Panknin
Cover des Buchs „Das Ende aller Leiden. Wie RNA-Therapien die Behandlung von Krebs, Herzkrankheiten und Infektionen revolutionieren“
Zwei renommierte Wissenschaftsjournalisten, Ulrich Bahnsen und Edda Grabar, geben Antworten. © Quadriga
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RNA, diese drei Buchstaben stehen für Ribonukleinsäure. Die Coronaimpfung hat das winzige Molekül berühmt gemacht. Ist die RNA gar der Schlüssel zu einer geheimen Sprache in unserem Körper?

Die Wissenschaft mit ihrer Medizin beginnt, die RNA zu entschlüsseln. Mit ihrer Hilfe lassen sich grausame Krankheiten wie die spinale Muskelatrophie bekämpfen, die Kinder an den Rollstuhl fesselt und im schlimmsten Fall sterben lässt. Seit Kurzem vermögen die kleinen Moleküle den Cholesterinspiegel ins Lot zu bringen und wohl bald auch dem schwachen Herzen zu neuer Kraft zu verhelfen. Selbst Krebs und Parkinson können vielleicht schon bald geheilt werden. Womöglich haben wir hier eine Alternative zu umstrittenen Gentherapien bei Krebs. Eine neue, revolutionäre Medizin, die RNA-Medizin, hat begonnen: Wird sie womöglich vielversprechend für den Homo sapiens sein? Viele Fragen stellen sich in diesem Kontext. Die erfolgreichen Impfstoffe gegen das schwere-akute-Atemwegssyndrom-Coronavirus Typ 2 zeigen eine neue Art in der Prävention von Infektionen. Können RNA-Therapien der lang ersehnte Wendepunkt in der Therapie von Influenza oder Malaria sein und zukünftig viele Menschenleben retten? Können wir endlich auf einen Durchbruch bei Therapien gegen Krebs oder HIV – die Crux der gegenwärtigen Krankheiten – hoffen? Gibt es Auswege aus schwer verlaufenden Muskel- und Autoimmunkrankheiten, die bislang als hoffnungslos galten? Zwei renommierte Wissenschaftsjournalisten, Ulrich Bahnsen und Edda Grabar, geben Antworten auf diese und viele weitere Fragen in ihrem leicht verständlichen Sachbuch. In dem Werk ist die gegenwärtige RNA-Forschung bis Oktober 2021 eingeflossen.

Wie so oft wird dem Leser initial eine neue Therapieoption angepriesen, bei der Unsterblichkeit – ein ewiger Wunsch der Menschheit – durch Beseitigung aller Krankheiten suggeriert wird. Der Mensch war immer ein Mängelwesen, natura pathologica: zum Umfallen geboren, koexistent mit dem Nachbarn Tod. Die drängendste Frage der medizinischen Versorgung für die Zukunft lautet: Können wir uns das uneingeschränkt Machbare überhaupt leisten? Je mehr Innovationen der Medizin zur Verfügung stehen, desto größer ist die Nachfrage; dieser wichtige Aspekt darf nicht unbeantwortet bleiben. Dem interessierten Leser gibt das Buch aktuell Zuversicht in der Behandlung von schwerwiegenden Krankheiten. Es bleibt spannend: Warten wir gebannt die nächsten zehn Jahre ab, was uns letztlich die neue RNA-Medizin bescheren wird.

Das Ende aller Leiden. Wie RNA-Therapien die Behandlung von Krebs, Herzkrankheiten und Infektionen revolutionieren
Von: Edda Grabar und Dr. Ulrich Bahnsen, Quadriga, 2022, ISBN: 978-3-86995-116-4, Preis: 20 Euro

Entnommen aus MTA Dialog 9/2022

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