Einfühlsame Ärzte sind die besseren Ärzte

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Generell scheinen weibliche Therapeuten oder Pfleger einfühlsamer zu wirken als männliche. iStock/Eva Katalin Kondor
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Wenn Ärzte ihren Patienten einfühlsam begegnen, wirkt sich das unmittelbar auf die Gesundheit der Behandelten aus. Frauen wirken empathischer als ihre männlichen Kollegen. Das ist das Ergebnis einer Studie aus Coburg, München, Oxford und Vilnius.

Wenn Patienten sich verstanden fühlen, haben sie weniger Schmerzen und Angst, sind zufriedener mit der Behandlung und nehmen ihre Medikamente zuverlässiger ein. Um herauszufinden, ob Mediziner, Therapeuten, aber auch Pflegepersonal ein entsprechendes Fingergefühl beweisen, haben die Forscher Patientenbewertungen aus 64 unterschiedlichen Studien analysiert.

Ärzte werden vor allem dann als einfühlend wahrgenommen, wenn sie die Sicht des Patienten verstehen, Verständnis äußern und bei ihrer ärztlichen Empfehlung die Bedürfnisse der Patienten berücksichtigen. Ein wichtiges Kriterium ist hier das Gespräch zwischen Arzt und Patient. Je länger es dauert, umso mehr fühlen sich Patienten verstanden. Generell scheinen weibliche Therapeuten oder Pfleger einfühlsamer zu wirken als männliche.

In einigen Fällen scheint Ärzten jedoch das Einfühlungsvermögen zu fehlen und im Laufe ihrer beruflichen Praxis abzunehmen, stellen die Wissenschaftler fest. Das liege auch an der zusätzlichen Belastung durch bürokratische Arbeiten. Ein Viertel ihrer Arbeitszeit müssen Therapeuten für Schreibtätigkeiten und Protokolle verwenden. Da bleibe der persönliche Kontakt zu den Patienten auf der Strecke.

Unterschiede gibt es übrigens auch zwischen den Ländern, in denen die Mediziner praktizieren. Am empathischsten werden Ärzte in Australien, den USA und Großbritannien bewertet. Deutschland liegt im Mittelfeld.

Titel und Autoren der Studie:

"How empathic is your healthcare practitioner? A systematic review and meta-analysis of patient surveys" - Jeremy Howick (University of Oxford), Leander Steinkopf (LMU München), Agne Ulyte and Nia Roberts (Universität Vilnius), Karin Meißner (LMU München und Hochschule Coburg)

doi.org/10.1186/s12909-017-0967-3

Quelle: idw/Hochschule Coburg, 25.08.2017


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