Für mehr Sicherheit im MRT

Die Weiterbildung zum/zur MRT-Sicherheitsexperten/-in am DIW-MTA
Steve Küster
Titelbild des Beitrags zu den Weiterbildungsangeboten des DIW-MTA im Bereich „Patientennahe Sofortdiagostik“
© S Küster
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Das hätte nicht passieren dürfen“ … „warum hast du nicht darauf geachtet“ – sind nur einige Reaktionen, mit denen sich MTR nach einem Zwischenfall im MRT auseinandersetzen müssen. Zum Glück sind schwere Unfälle mit Personenschaden oder gar Todesfälle die Ausnahme.

Viele, die am MRT arbeiten, kennen vielleicht Situationen, die fast zu einem Zwischenfall geführt hätten oder in denen es tatsächlich zu einem unerwünschten Ereignis kam. Sei es, dass noch etwas in der Tasche vom Kasack war, was nicht in den Scannerraum gehört, weil beispielsweise kurz vor der Untersuchung noch was Dringendes aufgeschrieben werden musste und der Kugelschreiber dann routiniert in die Tasche gerutscht ist. Oder ist es doch der Schlüssel zum Spind, der noch in der Tasche lauert? Oder aber auch die neue Brille, die sich plötzlich in Richtung MRT bewegen möchte? Das sind nur einige Beispiele, die zeigen, dass die Gefahr am MRT oft auf die eigene Unachtsamkeit zurückzuführen ist.

Die Voraussetzung für einen sicheren und reibungslosen Betrieb am MRT ist in allererster Linie gut geschultes Personal. Dieses ist jedoch schwer zu bekommen oder gar zu halten. Auch der MTR-Bereich ist stark vom Fachkräftemangel betroffen. Unter anderem spielt hier der demografische Wandel eine große Rolle, der sich in den nächsten Jahren noch stärker bemerkbar machen wird. Zudem waren die Ausbildungsbedingungen bislang wenig attraktiv, da die Ausbildung in der Regel nicht vergütet wurde. Das hat sich mit dem neuen MT-Gesetz endlich geändert und wird sich hoffentlich positiv auf die Zukunft dieses interessanten Berufes auswirken.

Gerade die Symbiose aus Medizin und Technik macht die Faszination an diesem Beruf aus. Zumal sich die Technik in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt hat und auch immer weiterentwickeln wird. Dabei führt der Fortschritt der MRT-Technik nicht nur zu einer besseren Bildqualität, sondern auch zur Verkürzung von Untersuchungszeiten. Für die Anwender/-innen am MRT bedeutet dies einen höheren Patientendurchsatz und demzufolge mehr Patientenwechsel. Dabei kann es unter anspruchsvollen Umständen durchaus vorkommen, dass die Vor- und Nachbereitungszeit mit dem Patienten/der Patientin länger dauert als die eigentliche Untersuchung selbst. Dadurch können schnell stressige Situationen entstehen, die Fehler zur Folge haben. Doch gerade bei der Untersuchungsvorbereitung, insbesondere wenn es um die Abklärung der MRT-Fähigkeit von Implantaten geht, gilt es, keine Fehler zu machen.

Das Thema Implantate gewinnt bei der Vorbereitung einer MRT-Untersuchung zunehmend an Bedeutung, weil es mittlerweile eine Vielzahl von Implantaten gibt, die im menschlichen Körper eingesetzt werden können. Was tun, wenn ein Patient zum Beispiel Coils, Stents, Aneurysma Clips, Herzschrittmacher, Defibrillatoren, künstliche Herzklappen, Neurostimulatoren, Cochlea-Implantate, Ports, Shunts oder Endoprothesen hat?

Da kann die Recherche vor allem Zeit und Nerven kosten. Im schlimmsten Fall verstreicht der Termin dann ersatzlos oder es muss ein neuer Termin vereinbart werden. Es stellen sich bei Implantaten grundsätzliche Fragen: Kann eine Untersuchung mit diesem Implantat am MRT prinzipiell durchgeführt werden? Wenn ja, am 1,5 T oder doch am 3 T? Und unter welchen Bedingungen überhaupt? Um eine Patientengefährdung auszuschließen, ist eine Menge zu berücksichtigen. Glücklicherweise gibt es auch hierbei neue Trends, die sich immer mehr durchsetzen werden und das Arbeiten am MRT-Scanner erleichtern. Bei der sogenannten „Fixed Parameter Option“ (FPO) kann beispielsweise vor Untersuchungsbeginn die vom Implantathersteller angegebene maximale Slew Rate am Gerät eingegeben werden, um eine sichere Untersuchung durchzuführen.

Neben den Implantaten gibt es aber auch noch andere Risikoquellen, deren Kenntnis ein wichtiger Baustein zum reibungslosen Betrieb einer MRT-Anlage ist. Zu nennen sind hier das Hauptmagnetfeld an sich – auch als B0 bezeichnet – das Hochfrequenzfeld B1, die Gradientenfelder und das zur Kühlung und damit Aufrechterhaltung der Supraleitung notwendige flüssige Helium. Und natürlich darf an dieser Stelle auch das Kontrastmittel nicht vergessen werden. Hintergrundwissen zu diesen Gefahrenquellen kann unerwünschte Vorkommnisse beim Arbeiten am MRT vermeiden und ein unbeschwertes Arbeiten am Gerät ermöglichen.

Das Deutsche Institut zur Weiterbildung für Technologen/-innen und Analytiker/-innen in der Medizin e.V. (DIW-MTA) hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit der Weiterbildung zum MRT-Sicherheitsexperten das nötige Hintergrundwissen zu liefern und die Anwender/-innen bei der Arbeit am MRT zu unterstützen. Seit 2015 bietet das DIW-MTA diese Weiterbildung bereits an, die sich seither stetig weiterentwickelt hat. In diesem Jahr findet der Kurs vom 13. September 2023 (2 Stunden online) sowie vom 15. bis 17. September 2023 (28 Stunden) in der Universitätsmedizin in Rostock mit freundlicher Unterstützung des Institutsdirektors Prof. Dr. Marc-André Weber (M. Sc.) statt.

 

Die Teilnehmer/-innen erlangen die Kompetenz, eine sichere MRT-Umgebung zu gewährleisten, Risiken zu erkennen und diese zu beurteilen. Sie sind in der Lage, geeignete Maßnahmen aus der Risikobeurteilung abzuleiten. Die Teilnehmer/-innen können ein Notfallmanagement (medizinisch und technisch) entwickeln, implementieren und dessen Wirksamkeit überprüfen. Darüber hinaus können sie standardisierte Arbeitsanweisungen für eine sichere MR-Umgebung verfassen. Im Rahmen des Qualitätsmanagements sorgt der MR-Sicherheitsbeauftragte für die Einhaltung von Sicherheitsstandards.

Die Weiterbildung zum MRT-Sicherheitsexperten richtet sich nach der DIN 6876. Diese befasst sich mit den Rahmenbedingungen für den Betrieb von MRT-Systemen, nachdem diese vom Hersteller an den Nutzer übergeben worden sind. Das Ziel dieser Norm ist der Schutz von zu schützenden Objekten und Personen. Dabei wird die Organisation von einem MRT-Sicherheitsexperten beraten, dessen Aufgaben ebenfalls in dieser Norm definiert werden.

Die Kosten für den Kurs betragen für DIW-MTA-Mitglieder 489 Euro, für DVTA-Mitglieder 539 Euro und für Nichtmitglieder 589 Euro. Der Preis beinhaltet Registrierungs-, Kurs- und Prüfungsgebühren. Am Ende des Kurses wird eine Klausur geschrieben (MC-Fragen), die zur Führung der Bezeichnung „MRT-Sicherheitsbeauftragte/-r (DIW-MTA)“ berechtigt. Die Anmeldung zu dem Kurs erfolgt wie üblich über die Kommunikationsplattform Stud.IP (studip.diw-mta.de/). Weitere Informationen erhalten Sie des Weiteren unter www.diw-mta.de oder telefonisch zu unseren Sprechzeiten.

 

Entnommen aus MT im Dialog 3/2023

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