Harnwegsinfektionen bei älteren Patientinnen und Patienten

Gibt es noch andere Risikofaktoren außer einem liegenden Harnwegskatheter?
Hardy-Thorsten Panknin, Matthias Trautmann
Schematische Darstellung des menschlichen Harntrakts mit Nieren, Harnleitern und Blase; rechts daneben zahlreiche vergrößert dargestellte Bakterien als Symbol für eine Harnwegsinfektion
© freshidea/stock.adobe.com
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Ältere und hochbetagte Patientinnen und Patienten mit transurethralen Harnwegskathetern haben ein hohes Risiko, während eines Krankenhausaufenthaltes an einer aszendierenden Harnwegsinfektion zu erkranken. Neben dem liegenden Katheter gibt es jedoch noch weitere Faktoren, die das Risiko einer Infektion erhöhen können. Autoren aus einem chinesischen Krankenhaus analysierten kürzlich die wichtigsten Risiko- und Einflussfaktoren, die zusätzlich zu einem Harnwegskatheter wirksam werden können. Damit sollte die Frage beantwortet werden, ob einige dieser Faktoren frühzeitig beeinflussbar sind beziehungsweise vermieden werden können [1].

Fallkontrollstudie in einem Haus der ­Maximalversorgung

Die Untersuchung wurde als Fallkontrollstudie in einer Universitätsklinik der Stadt Xi’an (12 Millionen Einwohner) in der zentralchinesischen Provinz Shaanxi durchgeführt. Es handelte sich um ein innerstädtisches Haus der Maximalversorgung.

Eingeschlossen wurden medizinische Patientinnen und Patienten ≥ 60 Jahre, die während ihres stationären Aufenthaltes mit einem transurethralen Harnwegskatheter versorgt wurden. Ausgeschlossen wurden Patientinnen und Patienten,

  • die bereits mit einem liegenden Katheter zur Aufnahme gelangten,

  • bei denen vor der Erstanlage eines transurethralen Katheters keine Urindiagnostik auf Harnwegskeime beziehungsweise auf eine vorliegende Harnwegsinfektion erfolgt war,

  • die explizit zur Diagnose oder Therapie einer urologischen Erkrankung aufgenommen wurden, und solche,

  • bei denen eine nierenbedingte Stoffwechselstörung oder Hyper­urikämie vorlag.

Eine Katheter-assoziierte Harnwegsinfektion (catheter-associated ­urinary tract infection = CAUTI) wurde nach den Kriterien der US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) diagnostiziert, wenn sie > 48 Stunden nach der Katheteranlage auftrat beziehungsweise wenn der Katheter am Vortag der Diagnose gezogen worden war. Klinische Diagnosekriterien waren Fieber ≥ 38 °C sowie entweder suprapubische Schmerzen/Druckdolenz oder Schmerzen beziehungsweise Klopfschmerz am Rippen-Wirbelsäulenwinkel. Mikrobiologische Kriterien waren:

  • Nachweis von ≥ 105 koloniebildenden Einheiten (KBE)/mL eines Harnwegspathogens im Katheterharn sowie

  • Vorhandensein von maximal 2 Keimspezies, von denen eine die Grenzkonzentration erreichen musste.

Die CAUTI-Rate wurde berechnet, indem die Anzahl von CAUTI-­Episoden durch die Anzahl der Katheterliegetage geteilt und der ­Quotient mit 1.000 multipliziert wurde.

 

Entnommen aus MT im Dialog 11/2025

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