Immer mehr Schüler haben Gesundheitsprobleme

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Konzentrationsschwäche und Bewegungsdefizite nehmen zu – Präventionsinitiative fit4future startet an 2.000 Schulen.

Konzentrationsschwäche, Verhaltensauffälligkeiten, Bewegungsdefizite – gesundheitliche Probleme bei Grundschülern haben in den letzten zehn Jahren stark zugenommen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen repräsentativen Lehrerbefragung, die das Forsa-Institut für die DAK-Gesundheit durchgeführt hat. Auch viele Lehrer sind belastet und befürchten deshalb, bereits vor dem Pensionsalter aus dem Beruf ausscheiden zu müssen.

Als Konsequenz startet die DAK-Gesundheit gemeinsam mit der Cleven-Stiftung die neue Präventionsinitiative fit4future für gesunde Schulen. In den kommenden Jahren werden nach Angaben der DAK rund 600.000 Schüler an 2.000 Schulen daran teilnehmen. Schirmherr der Kampagne ist Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU).


Hauptergebnisse der DAK-Studie: Rund 70 Prozent der Lehrer stellten mit Blick auf die vergangenen zehn Jahre einen Anstieg von Gesundheitsproblemen bei den Schülern fest. So leiden immer mehr Kinder an Konzentrationsproblemen – dieser Meinung sind rund 50 Prozent der Lehrkräfte.

Außerdem beobachteten die Lehrer einen starken Anstieg von Schülern mit Verhaltensauffälligkeiten (45 Prozent), motorischen Defiziten (36 Prozent) und psychosomatischen Beschwerden (27 Prozent). „Unsere Studie zeigt, dass Gesundheitsförderung in der Schule dringend nötig ist“, kommentiert DAK-Chef Herbert Rebscher die Ergebnisse.

Stress und Gesundheitsprobleme nehmen zu

Laut DAK-Studie hat auch die Stressbelastung der Kinder in den letzten zehn Jahren stark zugenommen. Die überwiegende Mehrheit der Lehrer (91 Prozent) bezeichnete die mediale Reizüberflutung durch Fernsehen, Computer und Co. als Stressfaktor Nummer eins. Auch Erwartungsdruck seitens der Eltern ist aus Sicht von 83 Prozent der Lehrkräfte Auslöser für Stress bei den Schülern. Auffällig ist ebenfalls: Rund 30 Prozent der befragten Lehrer gaben an, dass sich der Gesundheitszustand der Kinder innerhalb der ersten vier beziehungsweise sechs Schuljahre verschlechtert hat.

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die meisten Lehrkräfte (87 Prozent) sind mit ihrem Beruf zufrieden. Doch die gesundheitliche Belastung ist hoch. Jeder Vierte macht sich sehr große oder große Sorgen, dass er aufgrund der körperlichen und psychischen Berufsanforderungen schon vor dem Pensionsalter aus dem Beruf ausscheiden muss. Als besonders belastend bezeichneten die befragten Lehrer den Umgang mit verhaltensauffälligen Schülern (64 Prozent), Lärm (61 Prozent) und fehlende Erholungspausen im Schulalltag (54 Prozent).

Präventionsangebote für Schüler und Lehrer fehlen


Die DAK-Studie zeigt, dass die Angebote zur Gesundheitsförderung an Schulen ausbaufähig sind. So gaben knapp 60 Prozent der Lehrer an, dass es an ihrer Schule Bewegungsangebote für die Pausen gibt. Seltener sind in den Unterricht integrierte Bewegungspausen abseits des Schulsports (29 Prozent) oder Sportförderunterricht für Schüler mit motorischen Defiziten (16 Prozent). Auch Rückzugs- und Entspannungsmöglichkeiten für Schüler nannten nur 18 Prozent der Lehrer als Schulangebot. Gesundheitsförderung für die Lehrkräfte steht noch seltener auf dem Stundenplan: Nur neun Prozent der Befragten gaben an, dass solche Maßnahmen an ihrer Schule umgesetzt werden.


Im Mai startet die Präventionsinitiative fit4future. Innerhalb von drei Jahren wollen die Partner rund 600.000 Schüler an 2.000 Schulen für die Initiative gewinnen. Im ersten Jahr stehen zehn Städte im Fokus, darunter Berlin, Hamburg, Dresden, Stuttgart und Düsseldorf. Anschließend wird die Initiative nach Angaben der DAK auf das gesamte Bundesgebiet ausgeweitet.

Quelle: Pressemitteilung DAK, 26.04.16

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