Kinderradiologie in Dresden bekommt neuen MRT

Große Bandbreite an Erkrankungen
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Neuer MRT in Dresden
Der neue MRT wird an seinen Platz im Untergeschoss von Haus 21 am Universitätsklinikum Dresden gehoben. © UKD/Marc Eisele
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Ein neuer MRT ist immer eine Herausforderung. Am vergangenen Freitag wurde das über vier Tonnen schwere Gerät mit einem Kran von der Pfotenhauer Straße aus ins Untergeschoss von Haus 21, dem Kinder-Frauenzentrum der Uniklinik Carl Gustav Carus Dresden, gehoben.

Bevor das neue Gerät an seinen neuen Ort gebracht werden konnte, wurde der alte MRT aus dem Gebäude – ebenfalls per Kran – herausgeholt. Für das logistisch wie baulich herausfordernde Vorhaben hatten Bauleute in den Tagen zuvor nicht nur das alte Gerät freigelegt. Auch ein Teil der Fassade am Gebäude mussten sie öffnen. Mit dem MRT sollen vor allem Kinder und Jugendliche im Alter von wenigen Tagen bis 18 Jahren untersucht werden. Hauptsächlich geht es dabei um die Diagnostik von Tumoren und Entwicklungsstörungen. Nach positiver Begutachtung des Beschaffungsantrags durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft wurden die Gesamtkosten in Höhe von 1,9 Millionen Euro vom Freistaat Sachsen übernommen. „Der 1,5 Tesla starke MRT von Siemens Healthineers der neuesten Generation gibt uns die Möglichkeit, die Patientenversorgung auf höchstem Niveau fortzuführen und zeitgleich weiter in Sachen Bildgebung und Verträglichkeit der Untersuchung zu forschen“, sagt Prof. Ralf-Thorsten Hoffmann, Direktor am Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie.

Schweres Gerät notwendig

Über vier Tonnen wiegt der neue Magnetresonanztomograf, der seit dem 14. April in das Untergeschoss von Haus 21 im Uniklinikum Dresden eingebaut wird. Dafür war schweres Gerät notwendig. Per Schwerlasttransport kam der MRT aus Forchheim über die Autobahn nach Dresden. Ein Kran hob ihn schließlich an seinen neuen Platz im Untergeschoss des Gebäudes an der Pfotenhauerstraße. Im Mai soll das neue Gerät in Betrieb gehen – vorher wird die sensible Technik eingerichtet.

Große Bandbreite an Erkrankungen

Der neue MRT löst den bisherigen Magnetresonanztomografen ab, der seit 2006 in Betrieb war. Das Team der Kinderradiologie hat daran täglich Kinder und Jugendliche untersucht. Das Spektrum ist enorm: Frühgeborene im Alter von wenigen Tagen mit einem Gewicht um die 500 Gramm werden hier genauso untersucht, wie übergewichtige Jugendliche im Alter bis zu 18 Jahren. Dabei geht es vor allem um die Diagnostik von Tumorerkrankungen sowie Entwicklungsstörungen wie Fehlbildungen am Schädel oder Wirbelsäule oder Auffälligkeiten am Zentralen Nervensystem, aber auch Notfälle aus Kinderklinik und Kinderchirurgie wurden und werden an dem Gerät untersucht. „Die große Bandbreite an unterschiedlichen Erkrankungen, an unterschiedlichen Untersuchungsmethoden sowie bei Alter und Gewicht der Patientinnen und Patienten erfordert eine breite Expertise aller Kolleginnen und Kollegen im Team“, sagt Dr. Gabriele Hahn, Oberärztin der Kinderradiologie. Dabei sei es besonders vorteilhaft, dass sich der MRT direkt in der Kinderklinik befinde – so werden kurze Wege zwischen Station und Untersuchungsräumen gewährleistet. Zudem sei hier Personal tätig, das auf die besonderen Bedürfnisse der meist jungen Patientinnen und Patienten spezialisiert sei. Um vor allem den jüngeren Kindern die Untersuchung so angenehm wie möglich zu machen und die Angst davor zu nehmen, sollen das neue MRT, der Untersuchungsraum sowie der Wartebereich mit kindgerechten Bildern und Elementen gestaltet werden.

Auch Forschung im Blick

Neben der Patientenversorgung widmet sich das Team der Kinderradiologie auch der Forschung. In den vergangenen Jahren hat es besonders bei der Qualität der erstellten Bilder erhebliche Fortschritte gegeben. Auch dank der im neuen Gerät integrierten künstlichen Intelligenz (KI) entstehen Bilder, die den Medizinerinnen und Medizinern ein noch genaueres Bild vom Körper der Patientinnen und Patienten geben. Weiterhin beschäftigt sich das Team mit neuen Medikamenten sowie Kontrastmitteln, um die Verträglichkeit der Untersuchung weiter zu optimieren.

„Der Einsatz dieser neuen Technik am Universitätsklinikum Dresden steht symbolisch für unseren Anspruch, Patientenversorgung auf höchstem Niveau mit der Forschung zu verknüpfen“, sagt Prof. Michael Albrecht. „Die Erfahrungen aus dem Einsatz des Geräts in der Kinderradiologie in den vergangenen fast 20 Jahren geben uns recht, wie sinnvoll der Einsatz von solch moderner und den Organismus besonders schonender Technik für spezifische Patientengruppen ist. Wir sind dankbar, dass der Freistaat dieses Bemühen mit der Neu-Investition honoriert.“

Quelle: idw/Uniklinikum Dresden

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