Günther Jonitz, Vorstandsmitglied und Vorsitzender der Qualitätssicherungsgremien der BÄK, erklärt: „Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen sind ein Instrument des Risiko- und Qualitätsmanagements, mit dem besondere Behandlungsverläufe wie unerwünschte Ereignisse oder Todesfälle systematisch aufgearbeitet werden können. Solche Konferenzen zielen darauf ab, insbesondere in klinischen Prozessen Verbesserungspotenziale zu erkennen und umzusetzen.“
Mit der Veröffentlichung des Leitfadens steht nach den Curricula für „Ärztliches Qualitätsmanagement“ und „Ärztliche Führung“ sowie dem Curriculum und dem Leitfaden „Ärztliches Peer Review“ ein weiterer Baustein zur Unterstützung der Qualitätsentwicklung in der Patientenversorgung bereit.
Gerade im englischsprachigen Raum haben M & MK im Rahmen der ärztlichen Weiterbildung eine lange Tradition. In Deutschland wird das Instrument, das aus den klinischen Fallkonferenzen in Krankenhäusern hervorgegangen ist, seit einigen Jahren wiederentdeckt.
Der klinische Alltag steht im Zeichen von Arbeitsverdichtung
Jonitz: „Diesen Trend gilt es zu befördern. Der klinische Alltag steht mehr und mehr im Zeichen von Arbeitsverdichtung. Gleichzeitig fordern Politik und Gesellschaft eine immer leistungsfähigere und perfektere Medizin. Ebenso allgegenwärtig sind die Rufe nach mehr Transparenz,
Partizipation, Qualitätsorientierung und effektivem Risikomanagement. Und die Fortschritte sind hier unverkennbar. Das notwendige Bewusstsein für eine patientenorientierte Sicherheitskultur kann aber weder angeordnet noch von heute auf morgen flächendeckend implementiert werden. Ein solcher Kulturwandel vollzieht sich schrittweise. Die Einführung von M & MK ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung.“
Quelle: Bundesärztekammer, 10.10.2016
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