Medizinische Technologinnen und Medizinische Technologen beteiligen sich an Warnstreiks
Für den 14. und 15. März wurde von ver.di zu Warnstreiks in allen Krankenhäusern des Ortenaukreises aufgerufen und neben den Mitarbeitenden mehrerer Stationen, der Stroke-Unit und dem OP war der überwiegende Teil der MTL des Zentrallabors der Betriebsstelle Lahr bereit, für ihre Forderungen zu streiken.
Um eine Versorgung mit Notfallanalytik zu gewährleisten, gab es eine reduzierte personelle Besetzung analog eines Wochenenddienstes. Es wurde ausschließlich Analytik für die Notfälle aus den Notaufnahmen, der Intensivstationen, den OPs und stationärer Notfälle bearbeitet (Abb. 1). Die trotz Streik-Ankündigung eingesandten Routineaufträge und -proben wurden an die Einsender zurückgegeben.
Die meisten Ambulanzen hatten die Termine der Patienten für Blutabnahmen und Laboruntersuchungen verlegt, manche sogar die gesamte Sprechstunde. Die Testungen von Blutgruppen und Konserven wurden gezielt vorgezogen oder auf den Folgetag verschoben, sodass auch am Streiktag alle Patientinnen und Patienten sicher und passend versorgt werden konnten. Die MTL hatten ihre Teilnahme am Streik im Vorfeld angekündigt, obwohl sie dazu als nicht bettenführende Einheit gar nicht verpflichtet waren. Schließlich sollte kein Patient zu Schaden kommen, sondern die tariflichen Forderungen durch den Streik sichtbar gemacht werden. Der erste Streiktag endete mit circa 250 Beschäftigten des Klinikums in einer Kundgebung vor dem Haupteingang der Klinik, zu der sich weitere Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen der Radiologie, der Pathologie, aus Funktionsbereichen und Stationen einfanden. Im Anschluss gab es einen Demonstrationsmarsch zum Rathausplatz und dort eine Abschlusskundgebung (Abb. 2). In der Folgewoche haben sich so viele Streikwillige für einen weiteren Streiktag und einer gemeinsamen Kundgebung mit anderen Betroffenen in Freiburg zusammengefunden, sodass 18 Busse mit Beschäftigen aus der Ortenau nach Freiburg gefahren sind (Abb. 3 und 4).
Wenn auch die dritte Verhandlungsrunde keine besseren Angebote der Arbeitgeber bringt, werden nach dem Schlichtungsversuch weitere Streiks folgen, in denen auch Medizinische Technologinnen und Technologen der Laboratoriumsanalytik, der Radiologie und der Funktionsdiagnostik für angemessene Verdienste und Arbeitsbedingungen streiken werden.
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