MTA-Arbeitskreis der GTH

MTA-Fortbildungsveranstaltung
Petra Mosberger
MTA-Fortbildungsveranstaltung am 30. Juni 2017 in Gießen
Abteilung Interdisziplinärer Schwerpunkt für Hämostaseologie (Leitung Prof. Dr. B. Kemkes-Matthes) © Universitätsklinikum Gießen und Marburg
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Nach erfolgreichem Start im letzten Jahr und reger Nachfrage konnte der Interdisziplinäre Schwerpunkt für Hämostaseologie/ECCC Hämophilie (ISP) am UKGM Gießen und Marburg erneut eine kostenlose Fortbildungsveranstaltung für MTA und Labormitarbeiter/-innen in Gießen ausrichten, wofür wir uns auch an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bedanken.

Organisiert wurde die Fortbildungsveranstaltung wieder vom MTA-Arbeitskreis der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (GTH).

Prof. Dr. med. Bettina Kemkes-Matthes, Leiterin des ISP und amtierende 1. Vorsitzende der GTH, begrüßte die 32 Teilnehmer/-innen, die aus vielen Teilen Deutschlands angereist waren und informierte über den aktuellen Stand und Neuerungen in der Satzung der medizinischen Fachgesellschaft. So wird es künftig auch technischen Berufsgruppen/Nicht-Akademiker/-innen möglich sein, der GTH als Mitglied beizutreten.

Nach einer kurzen Vorstellung der Arbeit und Struktur des MTA-Arbeitskreises der GTH durch Petra Mosberger (Sprecherin des MTA-Arbeitskreises und Organisatorin der Veranstaltung) präsentierten namhafte Referenten aus Klinik, Labor und Industrie ihre Themen. Dr. Andreas Karst, Chemiker und Sales Manager bei Haemochrom Diagnostika sowie erfahrener Referent für MTA-Weiterbildungsveranstaltungen, gab zur Einleitung in seinem Vortrag einen Überblick über Hämophilie und ihre Diagnostik und erläuterte dann physiologische Abläufe der plasmatischen Gerinnung sowie Methodik und Analysen von Einzelfaktorenbestimmungen. Dr. med. Ronald Fischer, Facharzt für Innere Medizin und Hämostaseologe ISP, zeigte mit anschaulichen Fallbeispielen aus der Klinik die Problematik um die Konzentrationsbestimmung der Long-Acting-F-VIII-Präparate mit verschiedenen Methoden auf und legte in seinem Beitrag dar, wie wichtig geeignete Bestimmungen von Faktor-VIII-Spiegeln sind, um das klinische Gerinnungspotenzial widerzuspiegeln.

Programm der Fortbildung

Während der anschließenden Kaffeepause nutzten die Teilnehmer/-innen die Gelegenheit, sich auszutauschen oder sich die Funktionen des BioFlux-200-Systems (I+L Biosystems) erläutern zu lassen, mit dem eine Thrombusbildung in Echtzeit unter Flussbedingungen dargestellt werden kann. Nach der Pause stellte Prof. Dr. med. Ulrich Sachs, Facharzt für Transfusionsmedizin und Hämostaseologie am UKGM Gießen und Marburg und Sprecher der neu gegründeten ständigen Kommission Labor (STAEKOLA) der GTH, die Laborkommission und deren Ziele vor, die künftig eng mit dem MTA-Arbeitskreis der GTH kooperieren soll.

BioFlux-System | © I+L Biosystems

Dr. Mohammed Alrifai, Arzt in der Hämosasteologie in Gießen und Facharzt für Labormedizin, ging in seinem anschließenden Vortrag auf die verschiedenen Technologien ein, mit denen die Halbwertszeit von Faktorenpräparaten verlängert werden können und erläuterte die Testprinzipien von One-Stage- und Two-Step-Assays zur Detektion von Faktor-VIII- und Faktor-IX-Spiegeln im Citratplasma. Anhand von weiteren Fallbeispielen aus dem Labor und den unterschiedlichen Messergebnissen der verschiedenen Messmethoden wurde deutlich, dass sowohl die Art der Mutation bei Hämophilie-Patienten als auch das verabreichte Faktorpräparat Einfluss auf die verschiedenen Testmethoden und das Messergebnis haben.

Über Flussbedingungen, Zelladhäsion und Scherkräfte aus physiologischer Sicht berichtete der Biologe Dr. David Walrafen, Produktspezialist der Firma I+L Biosystems GmbH. Er erläuterte die Möglichkeiten, wie mit dem zur Demo mitgebrachten BioFlux-Gerät in einem Thrombozytenaggregations-Assay Thrombusbildung oder Plaquestabilität kontrolliert dargestellt und untersucht werden können.

Im Anschluss hatten die Teilnehmer nochmals Gelegenheit, mit Unterstützung von Dr. Karin Schneider, Applikationspezialistin Zellbiologie bei I+L Biosystems GmbH, das bereitgestellte BioFlux-System zu testen, mit den Referenten zu diskutieren und die Eindrücke der Veranstaltung zu vertiefen.

Wir bedanken uns herzlich bei allen, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen und so deren Durchführung ermöglicht haben.

Im Folgenden möchten wir uns kurz vorstellen und alle interessierten Labormitarbeiter/-innen herzlich zur Teilnahme und zum Mitmachen einladen:

Der MTA-Arbeitskreis in der GTH – eine Arbeitsgruppe hämostaseologisch tätiger Labormitarbeiter/-innen. Die Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (GTH) ist eine medizinische Fachgesellschaft, die sich klinisch und wissenschaftlich mit der Prävention, Diagnose und Therapie von Störungen der Blutgerinnung sowie thrombotischen Krankheitsbildern beschäftigt (http://www.gth-online.org).

Der MTA-Arbeitskreis ist eine offene Arbeitsgruppe engagierter Labormitarbeiter/-innen, die sich innerhalb dieser medizinischen Fachgesellschaft formiert hat, um in regelmäßigen Treffen Erfahrungen in der Gerinnungsanalytik auszutauschen, die fachlichen Anforderungen eines Gerinnungslabors gemeinsam zu besprechen und durch Weiterbildungsveranstaltungen zur Qualitätssicherung und -verbesserung beizutragen.

Unterstützt wird unsere MTA-Interessengemeinschaft durch die GTH, indem uns sowohl bei der Jahrestagung der GTH, die regelmäßig im Februar in wechselnden Städten (D, A, CH) stattfindet, als auch beim jährlich im September stattfindenden Frankfurter Gerinnungssymposium ein Forum für unsere Treffen eingeräumt wird und kostenlos Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden. Im Rahmen der GTH-Jahrestagung wird vormittags zusätzlich eine Fortbildungsveranstaltung für MTLA angeboten.

Mit der Einbindung in die medizinische Fachgesellschaft und Angliederung des MTA-Arbeitskreises an die neu gegründete STAEKOLA (ständige Kommission Labor) innerhalb der GTH wird die Zusammenarbeit mit Labormedizinern/-innen, Ärztinnen und Ärzten und anderen Fachkräften weiter intensiviert und unterstützt.

Durch diese Unterstützung ist es uns möglich, seit 2016 zusätzlich zu den beiden jährlichen MTA-Treffen eine Fortbildungsveranstaltung mit namhaften Referenten im Interdisziplinären Schwerpunkt für Hämostaseologie (Leitung Prof. Dr. med. Kemkes-Matthes) am UKGM in Gießen zu organisieren.

Wir freuen uns über jede Mitarbeit, ganz gleich ob durch aktive Beiträge oder Austausch bei unseren Treffen, Themen- und Programmvorschläge für unsere Veranstaltungen, Mitteilung von Themenwünschen oder Ihre Erfahrungen im Gerinnungslabor – und natürlich über Teilnahme an unseren Treffen und Veranstaltungen.

Schreiben Sie uns, wenn Sie Interesse haben und unsere Rundschreiben mit Veranstaltungs-Ankündigungen erhalten möchten: Petra.Mosberger@innere.med.uni-giessen.de

Weitere Informationen finden Sie im Internet:

http://www.gth-online.org/home/AG/MTA-Arbeitskreis-in-der-GTH.php

Kontaktdaten:

Petra Mosberger, MTLA
Sprecherin des MTA-Arbeitskreises der GTH und stellvertretende Landesvorsitzende Hessen und Delegierte für die JHV
Forschungslabor / Leitung Prof. Dr. B. Kemkes-Matthes
Interdisziplinärer Schwerpunkt für Hämostaseologie
Universitätsklinikum Gießen und Marburg
Langhansstr. 2, 35392 Gießen
E-Mail: Petra.Mosberger@innere.med.uni-giessen.de

Entnommen aus MTA Dialog 11/2017

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