MTA Dialog 07/2022

Titelthema zu Paravasaten
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MTA Dialog 07/2022
MTA Dialog 07/2022 © DÄV/adimas, stock.adobe.com
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Die Ausgabe 07/2022 der MTA Dialog erscheint offiziell Anfang Juli. Das Titelthema dieses Heftes dreht sich um die Paravasate. Eine Dunkelziffer wird vermutet.

Auch wenn in der Literatur das Auftreten eines Paravasats mit unter 1 Prozent, bezogen auf die Zahl der Kontrastmittelinjektionen, genannt wird, dürfte die Dunkelziffer sehr viel höher sein. Aber auch bei 1 Prozent ist die absolute Zahl nicht zu verachten, da es ein vielfach durchgeführtes Prozedere ist. Prinzipiell ist jede Injektion, die in das Gewebe neben dem punktierten Gefäß gelangt, statt in das Gefäß selbst, ein Paravasat. Viele Fälle dürften weder erkannt und somit auch nicht dokumentiert werden. Dorina Petersen gibt im Titelbeitrag Tipps und Tricks und erläutert die Problematik.

Der obere Harntrakt ist die von den meisten kongenitalen Anomalien betroffene Region des Menschen. In der Reihe der Anomalien und Normvarianten von Dr. Hans-Joachim Thiel geht es entsprechend diesmal um die Nierenmalrotation. Die Malrotation der Nieren zählt eher zu den harmlosen Veränderungen, funktionell oft ohne Relevanz. Eine Malrotation kann aber mit anderen Anomalien wie Nierenektopie oder Harnleiterduplikatur vergesellschaftet sein.

Reinhild Herwartz und Prof. Roland Fuchs stellen im zweiten Teil zu den Myelodysplastischen Syndromen entsprechend dem diagnostischen Weg in diesem Teil zunächst die MDS ohne Blastenvermehrung vor. Die MDS ohne Blastenvermehrung sind anhand weiterer Kriterien, insbesondere der Zahl dysplastischer Linien und dem Nachweis von Ringsideroblasten, weiter klassifizierbar in MDS mit Ein- oder Mehrliniendysplasie mit und ohne Ringsideroblasten.

Prof. Herbert Hof geht im zweiten Teil auf die Rolle der Pilze im Darm ein. Als Frage stellt sich: Sind Pilze im Darm nur harmlose Kommensalen, vielleicht auch hilfreiche Kolonisten oder kann von ihnen nicht doch eine gesundheitliche Gefahr ausgehen? Zwar ist die Menge und Vielfalt der Pilze im Darm viel geringer als die der Bakterien, dennoch spielen Pilze eine vergleichsweise große Rolle, denn sie sind wesentlich größer und besitzen ein weitaus größeres Genom. Dadurch können sie sehr viel mehr Enzyme bilden, die eine wesentlich höhere Stoffwechselleistung vollbringen können. Doch viele Punkte sind heute noch unklar, mit dem Einsatz der modernen molekularbiologischen Methoden sollte aber der blinde Fleck mehr und mehr beseitigt werden.

Für viel Aufsehen hat der jüngste weltweite Ausbruch von Affenpocken gesorgt. Eigentlich ist es eine seltene, vermutlich vor allem von Nagetieren auf den Menschen übertragene Viruserkrankung. Übertragungen von Mensch zu Mensch waren bisher eher nicht bekannt, scheinen aber nun eine größere Rolle zu spielen, vor allem bei engem Kontakt. Affenpocken werden ausgelöst durch das Affenpockenvirus Orthopoxvirus simiae aus der Gattung Orthopoxvirus. Das Virus ist verwandt mit den klassischen humanen Pockenviren und den ebenfalls als Zoonose bekannten Kuhpockenviren. Affenpockenviren sind normalerweise in West- und Zentralafrika verbreitet (auch die Affen sind Fehlwirte). Affenpocken beim Menschen wurden erstmals 1970 in der Demokratischen Republik Kongo bei einem neun Monate alten Jungen identifiziert. Der Englischbeitrag von Carmen Lobitz geht auf dieses Thema ein.

Big Data spielt in der Medizin eine immer größere Rolle, nimmt die Datenmenge doch seit Jahren zu. Diesen Datenschatz gilt es zu heben. Es können sich bei sinnvoller Nutzung erhebliche Vorteile ergeben. Doch allein schon die Archivierung über Datenbanken ist nicht trivial. So können nicht erhobene Daten fast nie nachträglich erfasst werden. Sie wären dann vermutlich verloren. Anton S. Quinsten, Dominik Heße und Aydin Demircioğlu gehen deshalb auf die Herausforderungen und Lösungsansätze bei Big Data und Data Science ein.

Weitergeführt wird der Literaturüberblick über die Studienergebnisse der nosokomialen SARS-CoV-2-Ausbrüche – vorwiegend in der ersten und zweiten Pandemiewelle. Dabei werden praktikable Hygieneempfehlungen aufgezeigt. Ulrike Kaiser führt die Repetitorium-Reihe zu immunologischen Verfahren mit dem Western Blot fort.

Romina Stargard erläutert die Problematik des klinischen Perfektionismus. Je nach Ausprägung kann Perfektionismus eine Ressource in Beruf und Alltag sein oder das Leben massiv beeinträchtigen. Klinischer Perfektionismus stellt kein eigenständiges Krankheitsbild dar, wird aber mit verschiedenen psychischen Erkrankungen in Zusammenhang gebracht.

In der Rechtsprechstunde wird das wichtige Thema „Welche Hygienekonzepte gelten für Fortbildungen?“ sowie „automatisches Beschäftigungsverbot für Impfverweigerer?“ aufgegriffen und ausführlich behandelt. DVTA-Mitglieder können bei Fragen zu diesen (und anderen rechtlichen) Themen die Sprechstunde des Verbandes kostenfrei nutzen. Einen Überblick über die rechtlichen Themen aus den vergangenen Heften haben Sie hier.

Der berufspolitische Teil geht auf die Verleihung des Marie-Kundt-Preises an Pál Nagyiván sowie die Anhörung beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zur Verordnung über die Meisterprüfung in den Teilen I und II im Hörakustiker-Handwerk ein.

Weitere Artikel wie „Der Entdecker des Darmbakteriums Escherichia coli“, „Einblick in die Möglichkeiten des Neuro-MRT“, „Die zufällige Entdeckung des LSD und ihre Auswirkungen“, „Arbeiten in der Schweiz – was ist wichtig?“ und Neues aus der Industrie erwarten Sie in der Rubrik „MTA intern“.

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