Neuer Forschungsverbund zu Komplementärmedizin

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Akupunktur als Therapie? Dieser Frage geht ein neuer Forschungsverbund nach. Universitätsklinikum Heidelberg
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Pflanzliche Wirkstoffe, Ernährung, Akupunktur – das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg fördert die Forschung und Strukturbildung zur Komplementärmedizin über drei Jahre mit 1,2 Millionen Euro.


Worauf beruht die Wirkung pflanzlicher Präparate, die zum Beispiel unterstützend bei der Krebstherapie eingesetzt werden? Wie kann die Ernährung Autoimmunerkrankungen, beispielsweise rheumatoide Arthritis, beeinflussen? Welchen Beitrag leistet Akupunktur bei der Therapie chronischer Erkrankungen? Diesen und weiteren Fragen gehen die vier Universitätsklinika Baden-Württembergs im neu gegründeten Akademischen Zentrum für Komplementäre und Integrative Medizin (AZKIM) nach.

Der Verbund erforscht die Wirkung und Sicherheit von komplementärmedizinischen Verfahren mit wissenschaftlichen Methoden. AZKIM wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) Baden-Württemberg mit 1,2 Millionen Euro über einen Zeitraum von drei Jahren gefördert.

Bei vielen Krankheiten werden bereits komplementäre Therapiemethoden eingesetzt, die den Heilungsprozess unterstützen sollen. Nach Umfragen (zum Beispiel Allensbach-Studie 2010) verwenden mehr als zwei Drittel der Bevölkerung Naturheilmittel. Doch an den Universitäten ist die Komplementärmedizin bislang wenig präsent.

Konzepte zur Verbesserung der Patientenberatung

 "Ob tatsächlich und wenn ja, wodurch positive klinische Effekte erzielt werden, ist oft unklar. Selbst bei einer zu beobachtenden positiven Wirkung sind die zugrundeliegenden molekularen Mechanismen weitgehend ungeklärt", erläutert Yvonne Samstag, Initiatorin und federführende Sprecherin des Verbundes sowie Leiterin der Sektion Molekulare Immunologie am Institut für Immunologie des Universitätsklinikum Heidelberg.

Die Ärzte und Grundlagenforscher der beteiligten Universitätsklinika verbinden ihre Expertise auf den Gebieten Immunologie, Onkologie, Naturstoffanalytik, Allgemeinmedizin und Naturheilkunde. Der Verbund will zum einen die Grundlagenforschung und die klinische Forschung vorantreiben, zum anderen Konzepte erarbeiten, um die universitäre Aus- und Weiterbildung im Bereich der komplementären Heilmethoden sowie die Patientenberatung zu verbessern.

Pflanzliche Wirkstoffe und ihr Einfluss auf das Immunsystem stellen einen Schwerpunkt der Heidelberger Wissenschaftler dar. "Wir wollen herausfinden, ob sich die Aktivität und das Wanderungsverhalten von Immunzellen durch bestimmte Pflanzenstoffe beeinflussen lassen, um eine gestörte Immunabwehr wieder in das optimale Gleichgewicht zu bringen", erklärt Samstag. "Langfristiges Ziel ist es, jene komplementärmedizinischen Therapien in eine ganzheitliche Universitätsmedizin zu integrieren, die auf fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen", so Samstag.


Quelle: idw/Universitätsklinikum Heidelberg, 25.01.2017





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