Schleppender Start für Corona-Schnelltests am Arbeitsplatz

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Corona-Schnelltests sind überall dort eine sinnvolle Ergänzung für den betrieblichen Gesundheitsschutz, wo Beschäftigte nicht von zu Hause arbeiten können. Halfpoint, stock.adobe.com
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Nur 23 Prozent der befragten Beschäftigten berichteten in der zweiten Märzhälfte, dass alle Präsenzbeschäftigten in ihrem Betrieb schon mindestens einmal pro Woche einen Schnelltest machen können.

Eine deutliche Ausweitung von Corona-Schnelltests ist ein zentraler Baustein, um die dritte Welle der Corona-Pandemie zu brechen. Unternehmen sollen, so ein Bund-Länder-Beschluss vom 3. März, allen in Präsenz Beschäftigten mindestens einmal pro Woche einen kostenlosen Schnelltest anbieten. Doch bisher läuft das Testprogramm nur schleppend an: 23 Prozent der befragten Beschäftigten berichteten in der zweiten Märzhälfte, dass alle Präsenzbeschäftigten in ihrem Betrieb schon mindestens einmal pro Woche einen Schnelltest machen können.

Für 6 Prozent werden Schnelltests zwar schon angeboten, jedoch noch nicht im vorgesehenen Umfang. Weitere 17 Prozent geben an, dass der Arbeitgeber die Einführung von Schnelltests bereits angekündigt, aber noch nicht umgesetzt hat. Für die Mehrheit (54 Prozent) gibt es hingegen weder betriebliche Schelltests, noch sind diese angekündigt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung von 2.832 Datensätzen des Portals Lohnspiegel.de, das vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung betreut wird.

Ausbrüche am Arbeitsplatz können frühzeitig erkannt werden

„Corona-Schnelltests sind überall dort eine sinnvolle Ergänzung für den betrieblichen Gesundheitsschutz, wo Beschäftigte nicht von zu Hause arbeiten können“, sagt Dr. Elke Ahlers, WSI-Expertin für Arbeit und Gesundheit. „Sie können helfen, Ausbrüche am Arbeitsplatz frühzeitig zu erkennen oder ganz zu unterbinden.“ Allerdings sind betriebliche Schnelltests für Präsenzbeschäftigte noch nicht verbindlich eingeführt worden. Stattdessen setzt die Politik bei den Unternehmen weiter auf Freiwilligkeit.

Das Robert Koch-Institut führt die bundesweit hohen Fallzahlen in seinem täglichen Lagebericht neben Ansteckungen in privaten Haushalten zunehmend auch auf zahlreiche Häufungen in Kitas, Schulen und im beruflichen Umfeld zurück. „Deswegen ist es wichtig, dass nicht nur in Kitas und Schulen regelmäßig getestet wird, sondern auch in den Betrieben“, so Ahlers. „Wenn Infektionsketten am Arbeitsplatz unerkannt bleiben, bringen die Beschäftigten das Virus mit nach Hause in ihre Familien – und von da aus tragen es die Kinder weiter in ihre Kita oder Schule.“ Es sei damit prinzipiell der richtige Ansatz, dass die Teststrategie von Bund und Ländern auf drei Säulen baut: flächendeckende Tests in Schulen und Kitas, mindestens einmal wöchentlich ein Testangebot im Betrieb für alle Präsenzbeschäftigten und die Möglichkeit zu wöchentlichen, kostenlosen Bürgertests für jedermann.


Quelle: Hans-Böckler-Stiftung, 06.04.2021

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