Studiengang Life Science Informatics

Technische Hochschule Deggendorf
Melanie Kappelmann-Fenzl
Studiengang Life Science Informatics an der Technischen Hochschule Deggendorf
© THD
Newsletter­anmeldung

Bleiben Sie auf dem Laufenden. Der MT-Dialog-Newsletter informiert Sie jede Woche kostenfrei über die wichtigsten Branchen-News, aktuelle Themen und die neusten Stellenangebote.


Der interdisziplinäre Masterstudiengang Life Science Informatics an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) vereint deshalb die Fachdisziplinen der molekularen Biologie beziehungsweise Pathologie, der Informatik sowie der Statistik.

Es bedarf immer mehr computergestützter Auswertungsmethoden im Bereich der biomedizinischen Forschung und Entwicklung, um zur Verfügung stehende und neu generierte Omics-Daten richtig analysieren und verwerten zu können. Von den Menschen, die in diesen Bereichen künftig arbeiten werden, wird demnach eine entsprechend große Bandbreite unterschiedlicher Kompetenzen erwartet. Der interdisziplinäre Masterstudiengang Life Science Informatics an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) vereint deshalb die Fachdisziplinen der molekularen Biologie beziehungsweise Pathologie, der Informatik sowie der Statistik.

Die Next Generation Sequencing-(NGS-)Technologie produziert in kürzester Zeit große Datenmengen. Daher ist es von Bedeutung, eine funktionierende und belastbare Schnittstelle zwischen Biologen, Chemikern, Medizinern und Pharmazeuten zu generieren. Die Forschung im Bereich der Lebenswissenschaften findet nämlich längst nicht mehr nur im Labor statt. Daten, die etwa beim Entschlüsseln von menschlichem, tierischem oder pflanzlichem Erbgut entstehen, müssen verarbeitet und miteinander in Beziehung gesetzt werden, um sie nutzbar zu machen: Genau das ist Aufgabe der Life-Science- Informatik.

Die biomedizinische Forschung bedient sich aktuell verschiedenster computerbasierter Analysen, um Gene zu identifizieren und zu analysieren. Beispielsweise handelt es sich dabei um Erbgut, dessen Entschlüsselung wichtige Informationen bezüglich Prognose und gegebenenfalls auch eines personalisierten Therapieansatzes einer Erkrankung liefern kann. Die Analyse und Auswertung dieser Datensätze bedürfen nicht nur eines fundierten Wissens um medizinische und naturwissenschaftliche Grundlagen, sondern erfordern eben auch Kenntnisse anwendungsbezogener Informatik. Diese Kernkompetenzen werden im Masterstudiengang Life Science Informatics intensiv und anwendungsorientiert vermittelt. Tatsächlich ist nicht das Auslesen der „Buchstabenabfolge“ des genetischen Materials die Herausforderung bei der Auswertung von NGS-Daten. Vielmehr ist es das Verstehen der Funktion, der Regulation und des Zusammenwirkens von Genen. Wenn man so will, geht es also um den „heiligen Gral“ der Genetik. Der Masterstudiengang Life Science Informatics wird seit dem Wintersemester 2019/20 erstmals an der THD angeboten und umfasst drei Fachsemester. Da es sich im Bereich der Life-Science-Informatik um eine englischsprachige Domäne handelt, werden die Studierenden durch die im Studium vorherrschende Lehrsprache optimal auf ihre späteren beruflichen Herausforderungen vorbereitet. Als Zielgruppen für den geplanten Studiengang Master Life Science Informatics kommen Bewerber mit einem abgeschlossenen Bachelorstudiengang aus dem Bereich der Informatik oder den Lebenswissenschaften (Biologie, Chemie, Biochemie, Molekulare Biologie, Medizin, Biomedizin, Molekulare Medizin et cetera) infrage. Bachelorabsolventen mit 180 ECTS-Punkten können die fehlenden durch ein fachbezogenes Praktikum oder einschlägige Berufserfahrung nachweisen, um eine anschließende Promotion zu ermöglichen. Weitere Zulassungsvoraussetzungen sind Kompetenzen der englischen Sprache auf dem Niveau C1 sowie der deutschen Sprache auf dem Niveau A2 GER.

Die Einsatzbereiche der gelehrten Kompetenzen sind vielfältig: Datenanalyse, Systembiologie, Softwareentwicklung oder Sequenz- und Genomanalyse. Gleichzeitig sind die Chancen, nach erfolgreich abgeschlossenem Studium einen adäquaten Arbeitsplatz zu finden, aufgrund der Entwicklung biomedizinischer Techniken als sehr gut einzuschätzen. Derzeit gibt es in Deutschland im Gesundheitswesen circa 4,9 Millionen Arbeitsplätze, von denen viele einen hohen IT-Durchdringungsgrad aufweisen. Sie bieten Informatikern mit medizinischen und naturwissenschaftlichen Kenntnissen ein höchst attraktives Arbeitsumfeld an Universitäten und Forschungsinstituten, in der Pharmaindustrie, in der Biotech- und Bioinformatikbranche oder auch an Kliniken.

Der Masterstudiengang Life Science Informatics hat zum Ziel, durch praxisorientierte Lehre auf der Grundlage der Informatik, Statistik, Medizin und Naturwissenschaften den Studierenden eine breit angelegte Fach- und Methodenkompetenz sowie internationale Kompetenz zu vermitteln.

Bewerbungen zum Studiengang sind ab dem 15. April 2020 für das Wintersemester 2020/21 möglich. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage https://www.th-deg.de/de/agw/studiengaenge/lsi-m.

Omics-Technologien

Omics-Technologien sind neuartige Hochdurchsatzmethoden, mit denen sich etwa das gesamte Genom, Transkriptom oder Proteom einer Zelle erfassen lässt. Sie ermöglichen es, in kurzer Zeit globale, hoch aufgelöste molekulare Profile von Zellen, Geweben und Tumoren zu erstellen und haben dadurch die Erforschung biologischer Systeme grundlegend verändert.

Entnommen aus MTA Dialog 12/2019

Artikel teilen

Online-Angebot der MT im Dialog

Um das Online-Angebot der MT im Dialog uneingeschränkt nutzen zu können, müssen Sie sich einmalig mit Ihrer DVTA-Mitglieds- oder Abonnentennummer registrieren.

Stellen- und Rubrikenmarkt

Möchten Sie eine Anzeige in der MT im Dialog schalten?

Stellenmarkt
Industrieanzeige