Vermeidung von Antibiotika-Resistenzen

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Kli
Antibiotika-Resistenzen
Kinderärzte, Hausärzte und HNO-Ärzte nehmen an dem Projekt RESIST teil. Fotolia/JackF
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3.000 Hausärzte, Kinderärzte sowie Fachärzte für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Innere Medizin aus acht Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) können sich vom 1. April bis 30. Juni in das Projekt „RESISTenzvermeidung durch adäquaten Antibiotikaeinsatz bei akuten Atemwegsinfektionen“ einschreiben.

Das Projekt „RESISTenzvermeidung durch adäquaten Antibiotikaeinsatz bei akuten Atemwegsinfektionen“  geht als eines der ersten Innovationsfondsprojekte an den Start. Initiatoren sind der Verband der Ersatzkassen (vdek) und seine Mitgliedskassen, die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die acht KV-Regionen Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein, Saarland und Westfalen-Lippe. Ab dem 1. Juli können Ersatzkassen-Versicherte mit Verdacht auf einen Atemwegsinfekt im Rahmen dieses innovativen, praxisorientierten Versorgungsprogramms behandelt werden.

 „Bei den Antibiotika-Verordnungen schneidet Deutschland im EU-Vergleich recht gut ab. Aber die Zahl der Verordnungen insgesamt ist mit etwa 39 Millionen Verordnungen pro Jahr immer noch hoch. Die Folge: Resistenzbildungen sowie vermeidbare Neben- und Wechselwirkungen“, so Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des vdek. „Ziel des Projekts ist es, Patienten und Ärzte zu einem gezielteren Einsatz mit Antibiotika bei akuten Atemwegserkrankungen zu motivieren und die Zahl unnötiger Antibiotikaverordnungen weiter einzudämmen“, so Elsner.

 „Im Mittelpunkt von RESIST steht die Kommunikation von Arzt und Patient. Häufig sehen sich Ärzte mit dem Wunsch von Patienten konfrontiert, unbedingt ein Antibiotikum verordnet zu bekommen. Eine Virusinfektion ist nicht mit einem Antibiotikum zu behandeln. Das wissen viele Patienten nicht. Information und Kommunikation stehen daher bei RESIST ganz im Vordergrund“, betont Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der KBV.

Förderung des Arzt-Patienten-Gesprächs

Das Projektdesign von RESIST orientiert sich nah am Versorgungsalltag. Im Rahmen des Modellprojektes sollen Ärzte und Patienten für das Thema Resistenzbildungen sensibilisiert und die rationale Antibiotikatherapie bei akuten Atemwegsinfekten gefördert werden. Hierzu wurden spezifische Instrumente entwickelt, darunter eine Online-Schulung für Mediziner. Das Projekt fördert gezielt das ausführliche Arzt-Patienten-Gespräch.

Die Partner des Projektes RESIST leisten mit diesem großflächig angelegten Projekt gemeinsam einen Beitrag zur Antibiotika-Resistenzstrategie der Bundesregierung.

Das Modellvorhaben von vdek, Ersatzkassen, KBV und KVen wird mit rund 14 Millionen Euro aus Mitteln des Innovationsfonds gefördert. Das Projekt RESIST wird wissenschaftlich begleitet und evaluiert durch das Institut für Allgemeinmedizin der Universitätsmedizin Rostock in Zusammenarbeit mit dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung. Erste Ergebnisse sollen Ende 2019 vorliegen.

Quelle: vdek, 31.03.2017


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