Weg zu persönlichem Wohlklang und guter Sprachverständlichkeit

Jeder Mensch hört anders gut!
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Algorithmen für Hörprofile
Das Fraunhofer IDMT in Oldenburg entwickelt Algorithmen für Hörprofile, die sich automatisch und dynamisch an das akustische Eingangssignal anpassen. Hier einen Pocket-Empfänger. Humantechnik GmbH
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Der Institutsteil Hör-, Sprach- und Audiotechnologie des Fraunhofer IDMT in Oldenburg entwickelt Algorithmen für Hörprofile, die sich automatisch und dynamisch an das akustische Eingangssignal anpassen. Davon profitieren auch Hörbeeinträchtigte.

Trägern von Hörhilfen, Kopfhörern und Hearables ermöglicht dieser Ansatz einen einfachen Weg zu persönlichem Wohlklang und guter Sprachverständlichkeit. Die Humantechnik GmbH aus Weil am Rhein präsentiert diese gemeinsam weiterentwickelte Technologie aktuell in einem neuen Kinnbügel-Kopfhörer für häusliche Anwendungen. Jeder Mensch hört anders gut. Aber wie genau, und welche Konsequenzen ergeben sich dadurch für die Entwicklung von Audio-Geräten? Die Medienaffinität der Menschen wächst und bleibt auch im Alter erhalten. Das Hörvermögen hingegen nimmt ab und Klangpräferenzen können sich im Laufe der Lebensphasen oder sogar situationsabhängig ändern. Eine Tatsache, die in bisherigen Hörsystemen nur wenig Beachtung findet. Gleichzeitig ist die einfache Bedienbarkeit für optimales, individuelles Hören wichtig für die Endnutzer.

Individueller Klangkomfort, „adaptive“ Algorithmen

Das Fraunhofer IDMT in Oldenburg hat in mehrstufigen Anpassungsexperimenten Klangpräferenzen ermittelt, welche die gängigsten Facetten persönlichen Wohlklangs abbilden. Diese Präferenzen stellen die Grundlage für intelligente und dynamische Presets dar, die über ein leicht bedienbares Interface in Produkte integriert werden können, z.B. in TV-Hörsystemen. Besonders angenehm für den Endnutzer: Auch beim Umschalten oder bei Werbeeinblendungen werden Klang- und Lautstärkeeigenschaften automatisch an die Hörpräferenzen angepasst.

Auch Hörbeeinträchtigte profitieren

„Unsere Algorithmen haben wir für Menschen entwickelt, die Wert auf guten Klang und beste Sprachverständlichkeit legen. Das können Träger von Headsets im Call Center sein, aber auch Nutzer von Hörhilfen, Kopfhörern für den Fernseh- oder Musikkonsum und das Telefonieren oder anderer Hearables. Damit schaffen wir eine neue Ebene des Klangkomforts, von der sowohl Normalhörende als auch Hörbeeinträchtigte profitieren“, sagt Dr. Jan Rennies-Hochmuth, Gruppenleiter Persönliche Hörsysteme am Fraunhofer IDMT.

Unter dem Namen „earis®“ stellt das Unternehmen Humantechnik GmbH derzeit ein in der Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IDMT in Oldenburg entwickeltes TV-Hörsystem vor. Dabei handelt es sich um einen Kinnbügel-Kopfhörer und einen Pocket-Empfänger, der auch mit anderen Kopfhörern genutzt werden kann.

Audio-Know-how und Algorithmen von Fraunhofer

„Individueller Bedienkomfort und höchste Klangqualität: diese Attribute verbinden wir mit unserem TV-Hörsystem ‚earis‘. Das Audio-Know-how und die innovativen Algorithmen für den persönlichen Wohlklang auf Tastendruck kommen vom Fraunhofer IDMT“, erklärt Gerhard Sicklinger, Geschäftsführer Humantechnik GmbH.

Ein großes Stellrad ermöglicht die einfache Lautstärkeregelung. Das Novum: Die fünf voreingestellten Hörprofile, über eine Drucktaste leicht und intuitiv einzustellen, sind nicht statisch, sondern dynamisch angelegt. Ein vom Institutsteil Hör-, Sprach- und Audiotechnologie des Fraunhofer IDMT speziell für Nutzer mit nachlassendem Hörvermögen entwickelter Algorithmus passt den Klang kontinuierlich und dynamisch entsprechend der persönlichen Einstellungen des Fernsehzuschauers an. Auch bei verändernden akustischen Situationen sorgt er stets automatisch für eine Anpassung auf die individuell empfundene beste Hörqualität.

Fraunhofer IDMT-HSA ist Partner bei „Hearing4all“

Ziel des Institutsteils Hör-, Sprach- und Audiotechnologie HSA des Fraunhofer IDMT ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse über die Hörwahrnehmung und Mensch-Technik-Interaktionen in technologischen Anwendungen umzusetzen. Schwerpunkte der angewandten Forschung sind die Verbesserung von Klang und Sprachverständlichkeit, die personalisierte Audiowiedergabe sowie die akustische Sprach- und Ereigniserkennung mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI). Einen weiteren Fokus setzt der Institutsteil auf mobile Neurotechnologien, um auch außerhalb des Labors Gehirnaktivitäten zu erfassen und die dabei gewonnenen Daten zu nutzen. Zu den Anwendungsfeldern gehören Consumer Electronics, Verkehr, Automotive, Produktion, Sicherheit, Telekommunikation und Gesundheit. Über wissenschaftliche Kooperationen ist das Fraunhofer IDMT-HSA eng mit der Carl von Ossietzky Universität, der Jade Hochschule und anderen Einrichtungen der Oldenburger Hörforschung verbunden. Das Fraunhofer IDMT-HSA ist Partner im Exzellenzcluster „Hearing4all“.

Quelle: idw/Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT

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