Zahl der Schönheitsoperationen ist gestiegen

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Schönheitsoperationen
Mit Abstand die populärste Anwendung bei Frauen ist die Botulinumbehandlung. mbrophoto/fotolia
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Ästhetische Eingriffe erfreuen sich in Deutschland weiterhin großer Beliebtheit, Tendenz steigend. Die häufigsten Eingriffe 2018 bei Männern und Frauen sind Faltenunterspritzungen mit Botulinum gewesen.

Die Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) präsentiert anlässlich ihrer Frühjahrsakademie vom 16. Bis 18. Mai in München die neuen Ergebnisse ihrer jährlichen Ärztebefragung. „Unsere Zahlen zeigen aktuelle Trends und Entwicklungen in der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie auf“, so VDÄPC-Präsident Prof. Dr. med. Dennis von Heimburg. Das Ergebnis der Operations- und Behandlungsstatistik 2018 zeigt, dass die sogenannten Schönheitsoperationen weiterhin stark im Kommen sind: Mit insgesamt gemeldeten 77.485 Eingriffen wurden 2018 laut VDÄPC-Statistik rund neun Prozent mehr Operationen als im Vorjahr durchgeführt.

 

Ästhetische Eingriffe erfreuen sich in Deutschland weiterhin großer Beliebtheit, Tendenz steigend. Die häufigsten Eingriffe 2018 bei Männern und Frauen sind Faltenunterspritzungen mit Botulinum, die als Spitzenreiter mit 19.922 Behandlungen deutlich vorne liegen, dicht gefolgt von 18.269 Hyaluron-Behandlungen. Ebenfalls weit vorne befinden sich auf Platz drei die Lippenkorrekturen, welche 2018 mit 4.578 Eingriffen um rund 48 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind. Dabei liegt der Frauenanteil unter den Patienten 2018 bei rund 86 Prozent; im Vergleich zu 2017 ist er damit um etwa 3 Prozent gesunken.

2018 wurden laut VDÄPC-Umfrage 44.281 minimalinvasive Behandlungen bei den Mitgliedern der VDÄPC durchgeführt. Das bedeutet einen Anstieg um rund 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Prof. von Heimburg erklärt diesen Anstieg: „Ein hübsches Gesicht ist vielen wichtiger als eine gute Figur.“ Auch beruflicher Erfolg ist nach Prof. von Heimburg für Männer und Frauen ein Argument für einen Eingriff.

Frauen ziehen minimalinvasive Eingriffe vor

 „Frauen fangen vorsichtig an und ziehen minimalinvasive Eingriffe vor“, erläutert von Heimburg und ergänzt: „Frauen entscheiden sich schneller als Männer für einen kleinen Eingriff.“ Von Heimburg stellt klar: „Faltenbehandlungen sind bei Frauen am beliebtesten.“

Mit Abstand die populärste Anwendung der Frauen ist, wie auch im Vorjahr, die Botulinumbehandlung mit 18.959 Eingriffen, die um 14 Prozent im Vergleich zu 2017 gestiegen ist. Dicht gefolgt wird dieser Eingriff von Hyaluron mit 17.568 Behandlungen, welcher mit einem Anstieg von 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls im Aufwind ist. Neuer Platz drei bei den Frauen ist die Lippenkorrektur, welche die Oberlidstraffung auf den fünften Platz verdrängt hat. Dazwischen befindet sich auf dem vierten Platz mit ebenso steigender Tendenz die Brustvergrößerung.

Die Zahl der ästhetisch-plastisch-chirurgischen Eingriffe sind 2018 um rund 2 Prozent, nämlich auf 33.204 Operationen, angestiegen. Tabellenführer ist bei den operativen Eingriffen, wie bereits im letzten Jahr, die Oberlidstraffung: 4.388 Eingriffe gab es im Jahr 2018. Auf dem zweiten Platz verbleibt mit 3.804 Eingriffen die Fettabsaugung, die aber weniger nachgefragt wurde. Danach folgt die Brustvergrößerung mit 3.664 Operationen unverändert auf Platz drei, aber mit steigenden Operationszahlen.

Männer bevorzugen chirurgische Operationen

Frauen entscheiden sich etwa sechsmal häufiger für einen ästhetischen Eingriff als Männer. Doch absolut gesehen hat sich bei den operativen Behandlungen die Zahl der Eingriffe bei den Männern mehr als verdoppelt! Mit 8.621 operativen Eingriffen im Jahr 2018 und 4.083 Operationen im Jahr 2017 liegt die Steigerung bei 111 Prozent. Prof. von Heimburg: „Männer bevorzugen chirurgische Operationen“ und vermutet: „Die geburtenstarken Jahrgänge sind nun etwa Mitte 50 und sorgen demografisch bedingt für einen Anstieg.“

Von Platz fünf in 2017 ist die Oberlidstraffung bei den Männern nun auf Platz eins gesprungen und die Fettabsaugung ist von vier auf zwei in der Beliebtheit gestiegen. Prof. von Heimburg erklärt dazu: „Die Oberlidstraffung ist in Deutschland bei den Operationen die Nummer eins – und zwar insgesamt und insbesondere bei den Männern.“ Mit den Nasenkorrekturen auf Platz drei steht nun die Gynäkomastie auf vier und die Bauchdeckenstraffung auf Platz fünf.

Bei den rein operativen Eingriffen bei den Frauen rückt die Brustvergrößerung von Platz drei auf Platz eins vor. Auf Platz zwei findet sich die Oberlidstraffung, die 2017 noch an erster Stelle bei den operativen Eingriffen stand. Prof. von Heimburg zeigt sich erstaunt mit Blick auf die demografische Entwicklung: „Wir haben einen altersbedingten Eingriff auf dem ersten Platz vermutet.“ Da Brustvergrößerungen eher von jüngeren Patienten gewünscht werden, sieht von Heimburg hier eine Überraschung.

„Der Selfieboom ist gefährlich!“

Kongresspräsident Dr. med. Dominik von Lukowicz beobachtet zunehmend, dass junge Frauen mit bildbearbeiteten Selfies als Vorbild in seine Praxis kommen. Dr. von Lukowicz mahnt: „Der Selfieboom ist gefährlich!“ Seiner Meinung nach blenden Jugendliche die möglichen Gefahren eines Eingriffs oft aus: „Virtuelle Schönheit ist nicht medizinische Realität“. Durch die zunehmend hohe Qualität der bildbearbeitenden Programme erstellen viele junge Menschen „Ideale“, die jeder seriöse Ästhetisch-Plastische Chirurg ablehnen muss.

Für Kongresspräsident Prof. Dr. med. Hisham Fansa zeigt sich seit Jahren ein besorgniserregender Trend: „Korrekturen nach schlechten Vor-Operationen nehmen dramatisch zu.“ Dabei sieht Fansa vor allem zwei Gründe als Ursache: Günstige Angebote gehen seiner Ansicht nach meistens zulasten der Qualität und Sicherheit. Er formuliert klar: „Billigangebote sind meist teure Zeitbomben.“ Wer, so Fansa, eine komplette Brustvergrößerung inklusive der Implantate zu einem Preis anbietet, der kaum die Kosten für ein hochwertiges Implantat deckt, riskiert die Patientengesundheit. Zweiter Grund: Zwar verursachen die Weiter- und Fortbildung der Plastischen und Ästhetischen Chirurgen laut Fansa höhere Operationskosten, aber im Gegenzug erhöhen sich sowohl die Patientensicherheit als auch die Qualität des Ergebnisses. Fansa empfiehlt, die Patienten sollten zu einem Spezialisten gehen, der sich auf den Eingriff fokussiert hat.

„Jeder Arzt kann sich heutzutage Schönheitschirurg nennen“, stellt von Heimburg fest. „Der Begriff ist nicht geschützt.“ Prof. von Heimburg empfiehlt, bei der Wahl des Arztes darauf zu achten, dass es sich um einen „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ handelt, da dieser über eine langjährige Erfahrung und Ausbildung verfügt. Ebenso empfiehlt der VDÄPC-Präsident, bei der Arztwahl auf die Mitgliedschaft eines anerkannten seriösen Verbandes zu achten.

Quelle VDÄPC, 17.05.2018


 

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