Europäische MTL-Auszubildende für mehr Nachhaltigkeit im Labor

Ein Bericht vom EPBS Student Forum 2023
Marleen Schönke, Viktoria Schwarzer
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Student Forum
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Student Forum © EPBS
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Im Zeitraum vom 10. bis 11. November 2023 fand der Kongress des EPBS (European Association of Biomedical Scientists) auf Malta statt. Wir, Viktoria Schwarzer und Marleen Schönke, waren als Vertretung der deutschen MTL-Auszubildenden mit dabei und haben beim Student-Forum mitgewirkt.

Das Forum beschäftigt sich jedes Jahr mit einem anderen ­Thema, dabei kommen Auszubildende und Studenten aus vielen verschie­denen europäischen Ländern zusammen. Dieses Jahr waren 17 Studenten aus 13 Ländern dabei und haben über das Thema ­„Biomedical Scientists: Leaders in Sustainable Change – From ­Education to ­Reality“ diskutiert. Der Fokus lag darauf, die Ausbildung und den Alltag im Labor nachhaltiger zu gestalten. Am ersten Tag des Forums hat jedes Land seine derzeitige Situation in Bezug auf Nachhaltigkeit und seine Ideen zur Verbesserung vorgetragen. Es ­folgten Diskus­sionen über die vorgestellten Präsentationen und die Umsetzbarkeit der Ideen. Dabei war es interessant zu sehen, wie in den einzelnen Ländern das Thema Nachhaltigkeit in die Ausbildung integriert wird. Wir haben Gemeinsamkeiten, Probleme und Umsetzungsvorschläge zwischen den Ländern in den Gesprächen erarbeiten können. Eines dieser gemeinsamen Probleme ist beispielsweise der Personalmangel in vielen Laboren, zudem werden zu wenig neue Arbeitskräfte ausgebildet und viele der derzeit in den Laboren tätigen MTL gehen in den nächsten Jahren in Rente, wodurch viele Stellen nicht besetzt werden. Dadurch mangelt es ­häufig an Zeit, um sich mit dem Thema Nachhaltigkeit zu beschäf­tigen. Als weiteres Problem stellte sich heraus, dass in einem Großteil der Länder das Thema Nachhaltigkeit nicht im Curriculum ­integriert ist. Auch die Mülltrennung wird in den Laboren der meisten Länder leider nur unzureichend umgesetzt.

Am zweiten Tag erstellten wir dann gemeinsam eine Präsenta­tion, welche wir dem Vorstand, den Chief Delegates und den ­Delegates der verschiedenen Länder präsentierten. Als konkrete ­Vorschläge haben wir die Non-Profit-Organisation „My Green Lab“ vorgestellt, welche Labore zu nachhaltigerem Arbeiten berät und ­Zertifikate ausstellt, wenn bestimmte Ziele erreicht werden. Des ­Weiteren haben wir die Idee eines Umweltbeauftragten vorgestellt, dieser soll sich im jeweiligen Labor um Umweltbelange kümmern und gezielt ein nachhaltigeres Arbeiten im Labor fördern. Beispielsweise könnte dieser eine adäquate Mülltrennung und Stromein­sparungen, zum Beispiel durch das regelmäßige Abtauen von Gefrierschränken, initiieren. Zudem können Labore bis zu 30 Prozent am täglichen Gesamtenergiebedarf einsparen, wenn die Laborabzüge geschlossen werden, wenn diese nicht benötigt werden. Mit dieser Präsentation appellierten wir auch an die Rolle der EPBS und forderten einen stärkeren europaweiten Einbezug des Themas Nachhaltigkeit in die Ausbildung und das Laborleben.

Vielen Dank an den DVTA für das Ermöglichen dieser tollen Erfahrung. Es war interessant, die Vertreter der anderen Länder kennenzulernen, zusammen zu diskutieren und miteinander Zeit zu verbringen. Solche Treffen sind von großer Bedeutung, um Probleme anzusprechen und landesübergreifend lösen zu können.

Wir bedanken uns für diese großartige Chance, hierbei mitwirken zu dürfen.

 

Entnommen aus MT im Dialog 6/2025

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