Budgetengpässe machen Gesundheitsdienstleistern weltweit zu schaffen
Nicht nur hierzulande klettern die Kosten für das Gesundheitswesen immer weiter und führen zu steigenden Krankenkassenbeiträgen sowohl in der gesetzlichen als auch der privaten Krankenversicherung. Siemens Financial Services (SFS) zeigt auf, dass die Lücke zwischen den wachsenden Gesundheitskosten seit 2016 im Vergleich zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts und der Inflation weiterhin zunimmt. Zu den Treibern zählen die Finanzexperten unter anderem die alternde Gesellschaft, die steigenden Ausgaben für verschreibungspflichtige Medikamente, das Aufkommen teurer Behandlungsmethoden wie Biologika und Gentherapien, der generelle Fachkräftemangel, die Auswirkungen der COVID-19-Kosten sowie die Abwehr von Cyber-Bedrohungen. Um die finanzielle Tragfähigkeit der Gesundheitssysteme langfristig zu sichern, müsse entsprechend die Summe dieser Belastungen bewältigt werden.
Kapitalkosten in Betriebskosten wandeln
Als Lösungsansätze werden der Einsatz von Medtech sowie die Transformation hin zum Smart Hospital genannt. So könnten Digitalisierung und Effizienz gesteigert werden. Doch dies erfordert Investitionen und bindet damit finanzielle Ressourcen. SFS betont, dass die Gesundheitssysteme allerdings die Tendenz haben, einen möglichst großen Teil ihres jährlichen Budgets für die unmittelbare Patientenversorgung zur Verfügung haben zu wollen. Mittel für die Anschaffung transformativer Technologien zu binden oder einzufrieren, auch bei vielversprechenden Geschäftsmodellen, lasse sich oft nicht darstellen, womit sich der Teufelskreis schließt. Entsprechend plädiert der Finanzdienstleister dafür, die bisher anfallenden Kapitalkosten (durch die Nutzung von Drittkapital) in Betriebskosten umzuwandeln. Damit könnten sich Gesundheitsorganisationen transformieren, ohne ihre finanziellen Ressourcen zu binden. Es könnte beispielsweise in digitalisierte Systeme und Geräte, sichere Cloud-Umgebungen, KI-gestützte diagnostische Bildgebung, Laborautomatisierung, smarte Gebäude und Workflow-Management investiert werden.
Quelle: SFS
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