Der DRF Luftrettung und der Universitätsmedizin Greifswald ist es gemeinsam gelungen, ein wissenschaftlich geprüftes Verfahren zu etablieren, mit dem der schnelle Transport der Blutprodukte mit dem Hubschrauber möglich ist. Das ist insbesondere für Notfallpatienten mit massivem Blutverlust entscheidend, die durch schnelle Gabe von Blut und Blutprodukten direkt am Einsatzort gerettet werden können.
„Aufgrund ihrer Schnelligkeit erreichen unsere Hubschrauber schwer verletzte oder erkrankte Notfallpatienten häufig als erstes Rettungsmittel. Nach der erfolgreichen Erprobung des Verfahrens beabsichtigen wir daher, an ausgewählten Stationen der DRF Luftrettung Blut und Gerinnungsprodukte als festen Bestandteil des Hubschraubers mitzuführen“, so Dr. Jörg Braun, Fachbereichsleiter Medizin der DRF Luftrettung.
Schnelle Bereitstellung im Notfall
Wie wichtig diese schnelle Bereitstellung im Notfall ist, wird insbesondere in ländlich geprägten Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern deutlich: „Auf einer Insel wie Rügen dauert der Transport bis zur geeigneten Klinik deutlich länger als zehn Minuten“, bestätigt Gregor Jenichen, Notarzt der Universitätsmedizin Greifswald. „Dabei ist diese Zeit entscheidend: Blutpräparate, die sehr schwer Verletzte direkt am Einsatzort erhalten, können daher lebensrettend sein.“ Auch Dr. Timm Laslo vom Landkreis Vorpommern-Greifswald als Träger des bodengebundenen Rettungsdienstes begrüßt die Etablierung dieses Projektes. So könne die Versorgungsqualität weiter erhöht werden.
Bis der Start des Projekts möglich war, wurde im Echtbetrieb an der Station der DRF Luftrettung in Greifswald der Einfluss der besonderen Lager- und Transportbedingungen im Hubschrauber auf die Qualität der Blutbestandteile und den Gerinnungsfaktor in zahlreichen Tests untersucht.
„Mit dem nun erarbeiteten Verfahren zur sicheren Nutzung von Blutprodukten in der Luftrettung verbessern wir die medizinische Notfallversorgung der Bevölkerung nachhaltig“, erklärt Dr. Krystian Pracz, Vorstand der DRF Luftrettung. Die Stiftung der DRF Luftrettung hatte die Forschungen zusätzlich zur praktischen Zusammenarbeit auch finanziell in Höhe von 15.000 Euro unterstützt.
Quelle: DRF Luftrettung in Greifswald, 17.07.2019
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