Fehlzeiten: Auch 2025 wieder ein neuer Rekord?

Grippe, Corona und Erkältungen schlagen zu
lz
Positiver Coronatest, der auf einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung liegt.
© Heiko /stock.adobe.com
Newsletter­anmeldung

Bleiben Sie auf dem Laufenden. Der MT-Dialog-Newsletter informiert Sie jede Woche kostenfrei über die wichtigsten Branchen-News, aktuelle Themen und die neusten Stellenangebote.

Formularfelder Newsletteranmeldung

* Pflichtfeld

Aktuell ist es überall zu merken. Viele Menschen sind krank. Die AOK geht davon aus, dass sich aufgrund von Erkältungs- und Grippewellen sowie Corona-Infektionen auch 2025 wieder hohe Abwesenheitsraten abzeichnen.

Der AOK Fehlzeiten-Report 2025 zeigt, dass sich die erkrankungsbedingten Fehlzeiten auch 2024 auf einem anhaltend hohen Niveau bewegt haben. So ist jeder bei der AOK versicherte Beschäftigte im vergangenen Jahr im Schnitt 2,3-mal krankheitsbedingt ausgefallen. Mit 228 AU-Fällen je 100 Mitglieder ist bisherige Höchstwert aus dem Jahr 2023 von 225 Fällen je 100 Mitglieder noch einmal übertroffen worden. 

2025 sieht es nicht besser aus

Die AOK betont, dass sich auch im bisherigen Verlauf des Jahre 2025 wieder ein ähnlich hoher Krankenstand bei den Beschäftigten abzeichnet. Haupt-Treiber dieser Entwicklung seien (nach dem Ende sämtlicher Coronaschutzmaßnahmen) nach wie vor die Atemwegserkrankungen. Sie erreichten im Februar 2025 einen neuen Höchststand und haben sich seit April 2025 auf einem etwas niedrigeren Niveau eingependelt als in den Vergleichsmonaten des Jahres 2024. „Die Gesamt-Bilanz des Jahres 2025 wird vermutlich aber ähnlich hoch ausfallen wir im Vorjahr“, so die Prognose von WIdO-Geschäftsführer Helmut Schröder. „Das hat vor allem mit den wellenförmig verlaufenden Viruserkrankungen zu tun. Erkältungs- und Grippewellen sowie Corona-Infektionen haben bereits seit September 2025 zugenommen und werden das AU-Geschehen bis zum Ende des Jahres bestimmen.“ Gleichzeitig bewegen sich die Impfraten auf niedrigem Niveau, selbst bei Risikopatienten. So hatte eine Umfrage von Pharma Deutschland zur Impfbereitschaft in Deutschland gezeigt, dass die tatsächliche Impfbereitschaft - insbesondere bei COVID-19 - auf deutlich niedrigerem Niveau verharrt. Nicht mal mehr die Hälfte der Befragten (46,9 Prozent) gaben an, sich in dieser Herbst-/Wintersaison gegen Grippe impfen lassen zu wollen. Der Wert verharrt auf einem niedrigen Niveau (im Vergleich zu 2024: 45,5 Prozent). Noch kritischer sieht es bei der COVID-19-Impfung aus: Nur noch 21,8 Prozent der Befragten planen eine Impfung in diesem Jahr, was als deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen ist (2024: 27,8 Prozent) - und das, obwohl die Mehrheit der Befragten Impfungen generell als nützlich einschätzte. So gaben 76,5 Prozent der Teilnehmenden an, einen positiven Nutzen in Impfungen zu sehen. 

Einfluss elektronische Krankmeldung?

Ein weiterer Einflussfaktor für die hohen Krankenstände sei mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die Einführung der elektronischen Krankmeldung, die laut aktuellen Analysen zu einer vollständigeren Erfassung der Fehlzeiten geführt hat, betont die AOK. Zudem sei nach wie vor ein „stetiger Anstieg der psychisch bedingten AU-Fälle“ zu verzeichnen. „In den letzten zehn Jahren sind die Ausfalltage wegen psychischer Erkrankungen um 43 Prozent gestiegen“, so Schröder. Sie seien im Vergleich zu anderen Erkrankungsarten mit langen Ausfallzeiten von durchschnittlich 28,5 Tagen pro Erkrankungsfall verbunden und damit ebenfalls ein „langfristiger Treiber“ für die Gesamt-Krankenstände. 

Quelle: WIdO (Wissenschaftliches Institut der AOK), AOK, Pharma Deutschland

Artikel teilen

Online-Angebot der MT im Dialog

Um das Online-Angebot der MT im Dialog uneingeschränkt nutzen zu können, müssen Sie sich einmalig mit Ihrer DVTA-Mitglieds- oder Abonnentennummer registrieren.

Stellen- und Rubrikenmarkt

Möchten Sie eine Anzeige in der MT im Dialog schalten?

Stellenmarkt
Industrieanzeige