Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist eins von zehn Babys weltweit eine Frühgeburt – Tendenz steigend. Als Frühgeburt gilt jede Geburt vor der 37. Schwangerschaftswoche. Etwa 30 Prozent aller Frühchen werden vor der 32. Schwangerschaftswoche geboren und wiegen weniger als 1.500 Gramm. Für gewöhnlich dauert eine Schwangerschaft 40 Wochen, wird ein Kind deutlich früher geboren, kann es sein, dass noch nicht alle Organe vollständig ausgebildet sind.
„Besonders das Gehirn der Babys ist in dieser Zeit noch sehr empfindlich“, erklärt Margit Holtschlag, Fachkinderkrankenschwester am UKD und Koordinatorin des Programms ‚Frühstart‘. „Frühgeborene benötigen daher sehr behutsame und sich auf den Reifeprozess positiv auswirkende Impulse.“ Als überlebensfähig gelten aktuell alle Geburten nach der Vollendung der 23. Schwangerschaftswoche.
Risikoschwangere und Frühgeborene benötigen eine besondere Betreuung – sowohl vor und nach der Geburt als auch nach dem Entlassen aus dem Krankenhaus. „Viele Eltern sind nervös, wenn sie mit ihrem Frühchen das Krankenhaus verlassen und ein neues Familienleben beginnen. Die meisten Eltern wünschen daher weitere Beratung und Begleitung“, so Margit Holtschlag. „Mit unserem Programm wollen wir die Eltern, die dies wünschen, unterstützen und ihnen Impulse, Ideen und Anleitungen zur Entwicklung ihrer Babys anbieten.“
Der aus sechs ambulanten Veranstaltungen bestehende ‚Frühstart‘-Kurs enthält spezielle Übungen zur Förderung der sensorischen Integration und motorischen Entwicklung des Kindes sowie Anleitungen für Babymassagen. Zudem sind medizinische, pflegerische und psychologische Beratungen Teil von geleiteten Elterngesprächen zum Erfahrungsaustausch und Beantworten individueller Fragen und Unsicherheiten. Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht kleiner als 1.500 Gramm und unterhalb der 32. Schwangerschaftswoche erhalten auf Wunsch in der Regel einen Platz, bei allen anderen Frühchen werden die Optionen im persönlichen Gespräch mit der jeweilig zuständigen Kinderkrankenschwester geklärt.
Quelle: idw/UKD24.01.2018
Artikel teilen