Für diese Momentum-Studie werden Menschen mit einer Brust-, Darm- oder Prostatakrebserkrankung gesucht. „Eine Krebsdiagnose stellt Betroffene häufig vor große Herausforderungen und Belastungen. Um ihre Lebensqualität dennoch aufrechtzuerhalten und selbst aktiv werden zu können, finden es viele hilfreich, über die Therapie hinaus zusätzliche Maßnahmen zu nutzen. Das kann ein Sportangebot sein, eine psychosoziale Beratung oder eine informative Broschüre“, erklärt Monika Sieverding vom Psychologischen Institut der Universität Heidelberg. Sie leitet die Studie gemeinsam mit Karen Steindorf und Joachim Wiskemann vom NCT Heidelberg. Momentum ist ein Kooperationsprojekt der Universität Heidelberg, des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg und des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT).
Seit 2015 haben deutschlandweit schon mehr als 900 Ärzte und Pflegekräfte an dem Projekt teilgenommen. Es wurde unter anderem ermittelt, ob und wie zusätzliche Strategien und Maßnahmen im Behandlungsalltag der Krebspatienten Thema sind. Die neue Studie soll nun die Patienten direkt mit einschließen und ihren Bedarf an diesen Behandlungen erfragen. „Von besonderem Interesse ist für uns, inwieweit die Ärztinnen und Ärzte die Betroffenen beraten und bei der Auswahl an Beratungsmöglichkeiten unterstützen“, erklärt Nadine Ungar, Projektmanagerin der Studie.
Mit den Studienergebnissen sollen Angebote und Informationsmaterialien entwickelt werden, die auf die Wünsche der Krebspatienten abgestimmt sind, sodass sie bestmöglich mit ihrer Erkrankung umgehen können. Auch die Beratung der Ärzte und Pflegekräfte soll an die persönlichen Bedürfnisse der Betroffenen angepasst werden.
Die Studie selbst besteht aus zwei unterschiedlichen Befragungen. Bei beiden werden Menschen mit einer Brust-, Darm- oder Prostatakrebserkrankung gesucht und die Krebsdiagnose beziehungsweise das Wiederauftreten und die Krebstherapie dürfen nicht länger als 24 Monate zurückliegen. Das Stadium der Therapie entscheidet dann, welche der beiden Befragungen erfolgt. Ist die Behandlung bereits abgeschlossen oder läuft seit mehreren Wochen, können Betroffene online an einer einmaligen Befragung teilnehmen. Patienten, die kurz vor oder am Beginn ihrer Therapie stehen, können alternativ an einer Verlaufsbefragung teilnehmen. Hierfür gibt es eine Aufwandsentschädigung und eine individuelle Rückmeldung zum Bewegungsverhalten. (idw, red)
Sie können sich per E-Mail oder auch telefonisch unter der 06221 42 2213 bei den Studienkoordinatoren melden. Weitere Informationen finden Sie hier.
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