Hilfe bei der Kindesentwicklung

Familiensprechstunde
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Familiensprechstunde
Das Team der Familiensprechstunde bietet frühzeitig Hilfe und Unterstützung bei sozialen und seelischen Auffälligkeiten. Felix Koopmann/Uniklinikum Dresden
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Um Auffälligkeiten in der sozialen und seelischen Entwicklung von Kindern im Kleinkind- und Grundschulalter frühzeitig zu diagnostizieren, bietet die Ambulanz der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden eine Familiensprechstunde für junge Patienten mit ihren Eltern an.

Das Spezialangebot der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie richtet sich gezielt an Eltern, die bei ihren Kindern einen Entwicklungsrückstand oder Verhaltensauffälligkeiten im Vergleich zu Gleichaltrigen beobachtet haben und diesen von einem Experten einschätzen lassen möchten. Das acht Termine umfassende Untersuchungsprogramm enthält neben Patienten- auch Elterngespräche und in Kooperation mit anderen Fachbereichen Blutabnahmen, Augen- und Ohrenuntersuchungen sowie eine Hirnstrommessung (EEG). Seit diesem Monat kann die Familiensprechstunde zudem auf neue Therapiematerialien zurückgreifen: Durch die Sammlung ausrangierter und recycelbarer Stifte am Uniklinikum wurden neue Spiel- und Sportmaterialien im Wert von 390 Euro angeschafft.

„Die neue Familiensprechstunde ist in erster Linie für Eltern gedacht, die sich um den Entwicklungszustand ihres Kindes sorgen“, erklärt Psychologin Uta Steinfurth, die die Sprechstunde seit ihrem Start im September 2016 leitet, den Grundgedanken der Familiensprechstunde. Probleme im Sozialverhalten, Schwierigkeiten sich neuen Situationen anzupassen, Kontaktscheu oder plötzliches Einnässen können beispielsweise erste Alarmzeichen sein, dass eine Störung vorliegt.

Das neue entwicklungspsychologische Einstiegsangebot stellt ein Novum im Portfolio der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie dar. „Wir verfolgen in der Sprechstunde einen präventiven Ansatz und möchten frühzeitig Entwicklungsrückstände, die sich etwa im Nichtbefolgen allgemein gültiger Regeln oder auffälligem Gruppenverhalten äußern können, aktiv angehen. Nicht immer steckt dabei eine psychische Störung dahinter, aber wir vermitteln bei Bedarf auch Hilfsangebote, ohne dass sich eine medizinische oder psychische Ursache feststellen lässt“, erklärt Uta Steinfurth.

Acht Diagnostiktermine

Während bisher bei etwa einem Drittel der Patienten kein Behandlungsbedarf diagnostiziert werden konnte, sind rund ein Drittel der Patienten in eine Anschlussbehandlung an der Ambulanz der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie übernommen worden. In diesem Rahmen setzen die Therapeuten unter anderem auf Eltern-Kind-Trainings oder Ergo-therapien, um die Patienten weiter zu fördern. Ein weiteres Drittel der Patienten wird in den Beobachtungspool aufgenommen, sodass die Therapeuten die Patienten in ihrer weiteren Entwicklung beobachten können.

Die umfangreichen Untersuchungen während der acht Diagnostiktermine der Familiensprechstunde bestehen aus Eltern-Kind-Gesprächen sowie testpsychologischen Untersuchungen und werden durch ein EEG, Augen-, Ohren- und Blutuntersuchungen ergänzt. Auch Betreuungseinrichtungen wie Kindergärten oder Schulen werden in die Diagnostik eingebunden, sodass sich die Therapeuten einen umfangreichen Überblick über die Patienten verschaffen können.


Quelle: idw/Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, 18.04.2017


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