Die Sepsis ist die schwerste Komplikation diverser Infektionskrankheiten und betrifft in Deutschland jährlich etwa 500.000 Patientinnen und Patienten – von denen etwa 140.000 Im Krankenhaus und ein weiteres Drittel im ersten Jahr nach Entlassung sterben. Auch die Mehrheit der Überlebenden leidet an gesundheitlichen Folgen der Erkrankung, wobei ein großer Teil der Todesfälle und Folgeschäden durch eine bessere Prävention und schnellere Behandlung verhindert werden könnte. Die Sepsis Stiftung fordert daher die Bundesregierung dazu auf, dem Vorbild anderer Länder wie Italien, Frankreich, Belgien oder auch Schweden und der Schweiz zu folgen und eine Nationale Sepsis Strategie zu beschließen.
Aufmerksamkeit zu Sepsis steigern
Dabei ist die Sterberate verhältnismäßig hoch, etwa doppelt so hoch im Vergleich zu Australien, Schweden oder den USA. Bisher ist es mit freiwilligen Aufklärungs- und Qualitätssicherungsinitiativen nicht gelungen, die Sepsissterblichkeit zu senken. Denn leider wird Sepsis häufig auch vom Fachpersonal nicht erkannt: nur in 0,1 Prozent der Sepsisfälle wurde im Einweisungsprotokoll durch Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter oder Notärztinnen und Notärzte Sepsis dokumentiert.
Grund dafür könnten fehlende Schulungen sein: nur in fünf Prozent der Akutkrankenhäuser werden regelmäßig Schulungen zum Thema Sepsis durchgeführt. Dazu fordert die Sepsis Stiftung die Bundesregierung auf, eine Aufklärungskampagne zum Thema Sepsis zu starten, ähnlich der zu AIDS und sexuell übertragbaren Krankheiten, sowie gesamtgesellschaftliche Sepsis Initiativen zu unterstützen.
Quelle: Sepsis Stiftung
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