Wechselwirkungen zwischen Brustkrebstherapien und Nahrungsergänzungsmitteln

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Nahrungsergänzungsmittel bei Brustkrebstherapie
© Krebsinformationsdienst/DKFZ
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Während einer Brustkrebsbehandlung möchten viele Patientinnen ihr Wohlbefinden durch die Einnahme zusätzlicher Vitamine, Mineralstoffe oder pflanzlicher Präparate fördern. Doch der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums rät zur Vorsicht.

Nicht immer sind die Risiken von Wechselwirkungen zwischen Brustkrebstherapien und Nahrungsergänzungsmitteln ausreichend untersucht. Es gibt jedoch Hinweise, dass bestimmte Nahrungsergänzungsmittel die Wirksamkeit von Medikamenten verändern und so sogar die Behandlung stören können. So beschleunigen sie zum Beispiel den Abbau der Medikamente in der Leber oder blockieren deren Aufnahme im Körper. Das kann, so der Krebsinformationsdienst, dazu führen, dass die Krebstherapie nicht so wirkt, wie sie sollte. In anderen Fällen können Wechselwirkungen Nebenwirkungen verstärken oder Gesundheitsrisiken mit sich bringen.

Nicht immer notwendig und sinnvoll

Wer sich ausgewogen und abwechslungsreich ernährt, bekommt alle Nährstoffe, die der Körper benötigt. Zusätzlich Vitamine und Mineralstoffe in Form von Nahrungsergänzungsmitteln einzunehmen, ist dann unnötig. Das gelte auch für Brustkrebspatientinnen. Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes, betont: „Nahrungsergänzungsmittel sind keine geprüften Arzneimittel. Sie gelten als Lebensmittel. Das heißt, sie müssen sich im Gegensatz zu Medikamenten nicht einer aufwendigen Prüfung auf Wirksamkeit, Nutzen und Sicherheit unterziehen. Außerdem ist die Einnahme dieser Produkte nicht immer harmlos. Eine Überversorgung mit bestimmten Substanzen kann gesundheitsschädlich sein.“ 

Antioxidantien wie beispielsweise Vitamin C oder Vitamin E finden sich häufig in hoher Dosierung in Nahrungsergänzungsmitteln. Sie sollen sogenannte freie Radikale im Körper abfangen und unschädlich machen. Bei Krebstherapien, wie etwa der Strahlentherapie, haben solche Radikale dem Krebsinformationsdienst zufolge aber die Aufgabe, bösartige Zellen zu zerstören. Fangen die hoch dosierten Antioxidantien die Radikale ab, kann dies die Wirkung einer Strahlentherapie verringern.

Ein Beispiel für ein problematisches pflanzliches Präparat, das sich auch in Nahrungsergänzungsmitteln findet, sei Johanniskraut. „Es wird etwa zur Behandlung von depressiven Verstimmungen eingesetzt. Johanniskraut beschleunigt den Abbau von bestimmten Krebsmedikamenten. So kann die Wirkung von Tamoxifen abgeschwächt werden, einem häufig eingesetzten Medikament zur Behandlung von Brustkrebs. Die Krebstherapie ist dann weniger effektiv und das Risiko für ein erneutes Auftreten der Erkrankung steigt“, erläutert der Krebsinformationsdienst.

Abstimmung mit dem Ärzteteam: Der Schlüssel zur Sicherheit

Um mögliche Risiken zu vermeiden, sei es entscheidend, dass Brustkrebspatientinnen ihr Ärzteteam über die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln informieren. Nur so könne individuell geprüft werden, ob es zu Wechselwirkungen mit der Krebstherapie kommen kann: „Ein offener Austausch ist wichtig, um sicherzustellen, dass alle Therapiebausteine optimal aufeinander abgestimmt sind.“

Allgemeine Informationen zu Nahrungsergänzungsmitteln:
Gesundheitsinformation.de – Nahrungsergänzungsmittel – was ist zu beachten?
Verbraucherzentrale – Klartext Nahrungsergänzung
Individuelle Fragen zum Thema Krebs beantworten die Ärztinnen und Ärzte des Krebsinformationsdienstes täglich von 8 – 20 Uhr telefonisch (0800 4203040) oder per Mail (krebsinformationsdienst@dkfz.de). Auch unter www.krebsinformationsdienst.de stehen Informationen zur Verfügung.

Quelle: DKFZ

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