Auf den ersten Blick scheint der Ort Paderborn nicht unbedingt erste Wahl zu sein, wenn es um ein Robotic Summit geht. Doch ein Blick in die Geschichte zeichnet ein anderes Bild. So wurde der deutsche Computerpionier Heinz Nixdorf am 9. April 1925 in Paderborn geboren. Heute ist dort Sitz des Heinz-Nixdorf-Museums, das größte Computermuseum der Welt, in dem auch das Summit stattfindet. Das Robotic Summit (20.-21. November 2025) soll Entscheider aus Kliniken, Mediziner/-innen, Industrievertreter/-innen, Start-ups, Forschende und Studierende an einen Tisch bringen. Initiator und Chefarzt der Klinik für Wirbelsäulenchirurgie & Neurotraumatologie, Facharzt für Neurochirurgie, Szabolcs Szeöke (Christliches Klinikum Paderborn), betonte bei der Vorstellung des diesjährigen Summit, dass es um die Präsentation von Lösungen gehe. Ziel soll es sein, neue Technologien nicht nur vorzustellen, sondern ihre konkrete Wirkung im medizinischen Alltag sichtbar und erlebbar zu machen. In Live-Demonstrationen und Workshops sollen die Robotiksysteme deshalb nicht nur präsentiert, sondern direkt erlebbar gemacht werden.
Mehr Zeit für die Menschen
Die Gesundheitsversorgung steht vor einem Wendepunkt: Fachkräftemangel, demografischer Wandel und wachsender Kostendruck treffen auf rasante Fortschritte in Robotik, künstlicher Intelligenz und Medizintechnologie. Mit Robotik und KI will Szeöke den Spagat meistern. Eine Entlastung des Personals gerade bei Schnittstellen könne helfen, die Herausforderungen zu meistern. Es gehe darum, KI und Robotik sinnvoll einzusetzen und nicht zu rationalisieren. Es bleibe dann mehr Zeit, sich um die Menschen zu kümmern. Das Motto des Summit ist „Vernetzen. Vermitteln. Verändern.“ Und spiegelt sich auch in zahlreichen Use Cases, die in Paderborn vorgestellt werden sollen. Darunter z.B. auch eines zur Laborrobotik. Mehr als 30 Speaker werden in Paderborn erwartet, u.a. als Keynote: Prof. Dr. med. Amir Samii, die Leistungssportlerin Elena Semechin, Prof. Dr.-Ing. Roman Dumitrescu und Prof. Dr. David Matusiewicz.
Innovative Ansätze zur Finanzierung
Die Kosten seien für Robotiksysteme allerdings immer noch sehr hoch. Es gehe deswegen auch darum, neue Finanzierungsmodelle zu initiieren. Entsprechend gebe es dazu Workshops, so Szeöke. An den Kosten sollte es nicht scheitern, dann müsse man neue Wege finden. Seinen Ursprung hatte der Summit als Symposium des Brüderkrankenhauses Paderborn. Die Idee: Robotik-Lösungen dort vorstellen, wo sie unmittelbar relevant sind – im Klinikalltag. Die Relevanz sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen wird täglich offensichtlicher. Aus einer regionalen Veranstaltung ist heute ein Branchentreff mit überregionaler Strahlkraft geworden, der sich als Treffpunkt für Zukunftsmedizin etablieren will.
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