Besserer Austausch radiologischer Bilddateien

Sax-PACS startet nach Praxistest
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Arzt überreicht in der Radiologie eine CD mit Daten.
Bisher bekamen die Patientinnen und Patienten nach der Untersuchung oft eine CD mit den Daten. Das soll sich ändern. © serhiibobyk/stock.adobe.com
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Das neue System mit dem Namen Sax-PACS soll den klinik- und praxisübergreifenden radiologischen Datenaustausch vereinfachen.

Nach dem Ende der erfolgreichen Prüfphase in Chemnitz, Dresden und Leipzig soll Sax-PACS, ein datenschutzkonformes innovatives Netzwerk für den sektorenübergreifenden Austausch großer radiologischer Bilddaten, nun in die Praxis übergehen. PACS steht für Picture Archiving and Communication System, Sax für Sachsen, wo das Netzwerk entwickelt und erprobt wurde. Die Verantwortlichen betonen, dass über Sax-PACS radiologische Bilddaten – etwa aus CT, MRT und digitalem Röntgen – sicher und schnell zwischen medizinischen Einrichtungen ausgetauscht werden können. Das System wurde gemeinsam vom Klinikum Chemnitz, den Universitätsklinika in Leipzig und Dresden, dem Städtischen Klinikum Dresden sowie Facharztpraxen in Chemnitz, Dresden und Leipzig geprüft. Das Universitätsklinikum Dresden war zuvor maßgeblich daran beteiligt, das System nutzbar für große Klinika und Maximalversorger zu machen. „Nach unseren Rückmeldungen und Bemühungen aus der IT heraus konnte Sax-PACS erfolgreich für die Bedürfnisse und Anforderungen eines Maximalversorgers angepasst werden“, so Prof. Dr. Jennifer Linn, Institut und Poliklinik für diagnostische und interventionelle Neuroradiologie am Universitätsklinikum Dresden. Neben der technischen Infrastruktur sind nun auch die organisatorischen Voraussetzungen geschaffen, Sax-PACS in telemedizinischen und kooperativen radiologischen Versorgungsmodellen einzusetzen. Das System soll damit einen entscheidenden Beitrag zur digitalen Transformation der Gesundheitsversorgung in Sachsen leisten. Dank der engen Abstimmung mit der gematik soll es zugleich beispielgebend für eine spätere bundesweite Nutzung sein.

Sax-PACS verbessert den Austausch

Dr. med. Klaus Hamm, niedergelassener Facharzt für Radiologie in Chemnitz und Initiator des Projekts, freut sich, „dass Sax-PACS den Praxistest bestanden hat. Sax-PACS ermöglicht über die klassische Datenübertragung hinaus den sicheren, datenschutzkonformen Bilddatenaustausch im konkreten Behandlungsfall, intern wie sektorenübergreifend.“ PD Dr. med. habil. Dieter Fedders, Chefarzt des Instituts für Radiologie und Neuroradiologie am Klinikum Chemnitz, betont: „Das Klinikum konnte durch Sax-PACS die enge Kooperation mit den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen sowie mit Krankenhäusern in der Gesundheitsregion Südwestsachsen weiter festigen. Sax-PACS verbessert den Austausch zwischen Leistungserbringern messbar.“

Unnötige Doppeluntersuchungen vermeiden

PD Dr. med. habil. Donald Lobsien, Chefarzt Neuroradiologie des Instituts für Radiologie und Neuroradiologie am Klinikum Chemnitz, sagt: „Mit Sax-PACS wurde nun ein in der Praxis funktionierender entscheidender Beitrag für die telemedizinische radiologische Versorgung geleistet.“ Und Prof. Dr. Ralf Thorsten Hoffmann, Direktor des Instituts und der Poliklinik für diagnostische und interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Dresden, erläutert: „Die Einführung von Sax-PACS ermöglicht es, einen schnellen und unkomplizierten Bildaustausch zwischen den beteiligten Kliniken und Praxen zu realisieren. Dies trägt zur Patientensicherheit bei und hilft, unnötige Doppeluntersuchungen zu vermeiden.“ 

Prof. Dr. med. habil. Thomas Kittner, Chefarzt am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Städtisches Klinikum Dresden, hebt den Nutzen für die Patientinnen und Patienten hervor. Sax-PACS biete einen großer Komfortgewinn. So müssten beispielsweise keine CDs mehr von einem Arzt zum nächsten getragen werden.Die Bilddaten seien dort sofort verfügbar, wo sie gebraucht werden – sicher, schnell und vollständig. Das spare Zeit, unnötige Wege und vermeide doppelte Untersuchungen. So könnten sich die Radiologen ganz auf das Wesentliche konzentrieren: eine präzise Diagnose und die bestmögliche Behandlung.

Nächster Schritt bundesweites Ausrollen

Ausgangspunkt war eine Arbeitsgruppe, die vor zwei Jahren vom Berufsverband der Deutschen Radiologie, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der Nationalen Agentur für Digitale Medizin (gematik) eingerichtet wurde. Ziel war es, den Austausch von Bilddaten deutschlandweit zu vereinheitlichen und zu verbessern. Bislang existierten überwiegend lokale oder regionale Lösungen. Häufig wurden große Dateien auf Datenträgern gespeichert und per Post übermittelt oder Patientinnen und Patienten mitgegeben. Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) entstand zusätzlicher Handlungsdruck, diese aufwendigen Prozesse zu modernisieren.

Die Partner entwickelten ein einfaches, nicht kommerzielles System, das mit der bestehenden digitalen Infrastruktur im Gesundheitswesen kompatibel ist. Bilddaten lassen sich damit direkt und sicher zwischen Praxen und Kliniken austauschen. Die erste Umsetzung erfolgt in Sachsen unter der Federführung von Dr. Hamm. Das Vorhaben wird nach den Richtlinien von eHealthSax gefördert und mit Steuermitteln des Freistaates Sachsen finanziert. Der Freistaat stellt rund 1,5 Millionen Euro bereit. Bis Ende 2025 sollen 200 geförderte Anschlüsse in medizinischen Einrichtungen entstehen. Nächster Schritt ist die Ausweitung von Sax-PACS auf bundesdeutscher Ebene. Einrichtungen, die sich anschließen möchten, können sich an info@sax-pacs.de wenden.

Quelle: idw/Uniklinikum Dresden

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