Bisher konnten Zellen nur in großen dynamischen Systemen kultiviert werden, die komplex und schlecht automatisierbar sind. Wie sich Zellen im Fluss verhalten, um zum Beispiel Medikamente zu testen, dem ist die Universität Augsburg mit ihrer neuen Erfindung ein Stück näher gekommen. Sie haben ein handliches System entwickelt, das mobil einsetzbar ist und mit gängiger Labortechnik kombiniert werden kann.
Miniatur-Zellkultivierung
Ein System aus Mikropumpen, Mikrokanälen, Energieversorgung und Medienreservoir in Form einer Zellkulturplatte macht den Miniaturfluss möglich. „Der CELLenger ist eine kompakte, kabel- und schlauchlose Einheit, die physiologisch relevante Bedingungen im Körper besser abbildet als statische Zellkulturen“, erläutert Systementwickler Dr. Steffen Winkler. „Sie eignet sich für Anwendungen in Medikamentenentwicklung, personalisierten Therapien wie z. B. die Analyse von Tumorreaktionen und die Entwicklung von künstlichen Geweben für die regenerative Medizin.“
CELLenger ist nur ungefähr so groß wie eine Postkarte und lässt sich einfach in die Laborumgebung integrieren. Das System benötigt weder Schläuche, Kabel oder externe Komponenten und basiert auf einer Standard-Zellkulturplatte, eine sogenannte Well Plate. Dadurch ist die Platte mit den gängigen hochautomatisierten Mikroskopen, Inkubatoren und auch der Robotik kompatibel.
Das neue System kann zukünftig dafür sorgen, dass weniger Tierversuche durchgeführt werden müssen, um erste Erkenntnisse zum System im zu erlangen.
Quelle: idw
Artikel teilen