COVID-19: Messbarer Rückgang des Vitamin-D-Spiegels

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Die COVID-19-Pandemie hatte weitreichende Folgen. Doch die Analyse von Routinedaten aus dem Labor zeigt, dass sie weiter gehen als über die Infektionen und bisher bekannten Folgeerkrankungen.

Immer noch kommen neue Erkenntnisse der Coronapandemie ans Licht. Neben psychischen Folgen der Ausgangssperren und Lockdowns für manche Personen gibt es nun neue Erkenntnisse zur Entwicklung des Vitamin-D-Spiegels.  Eine aktuelle Studie untersuchte nun Labordaten vor und während der Pandemie und stellt einen statistisch hochsignifikanten Unterschied fest. Auch nach Berücksichtigung des Alters, Geschlecht und der Jahreszeit bleibt das Ergebnis bestehen.

Städter und Frauen eher betroffen

Verglichen wurden Laborwerte von März 2018 bis Februar 2020 vor der Pandemie mit Werten des Zeitraums März 2020 bis Februar 2022, während der Pandemie. Der Serumspiegel an 25-Hydroxyvitamin D sank in dem Zeitraum von 26,7 µg/l auf 26,0 µg/l, gleichzeitig stieg der Anteil an Personen mit Vitamin-D-Mangel von 31,2 Prozent auf 35,2 Prozent. Mehrere Faktoren können zu diesem gesunkenen Wert geführt haben: die Lockdowns, Homeoffice und auch die veränderten Freizeitgewohnheiten sind mögliche Erklärungen. 

Es zeigen sich jedoch Unterschiede. So betrifft der Vitamin-D-Mangel eher Personen, die in der Stadt leben als auf dem Land. „Städtische Lebensbedingungen – weniger Sonnenlicht durch Bebauung, eingeschränkte Grünflächen, höhere Luftverschmutzung – erschweren die Vitamin-D-Synthese zusätzlich“, erläutert Prof. Eva Grill, Epidemiologin der Ludwig-Maximilians-Universität München. Daneben sind auch Frauen eher betroffen als Männer. Ältere Frauen > 60 Jahren waren besonders von einem sinkenden Vitamin-D-Spiegel betroffen. Doch auch in der Altersgruppe jüngerer Erwachsener von 18 bis 39 Jahren ist ein signifikanter Abfall festzustellen. Eine überraschende Beobachtung, da Frauen in der Regel eher Vitamin-D-Präparate einnehmen.

Die zeigt jedoch auch die Bedeutung von Routinedaten für die Forschung. Man könne sie als Frühwarnsystem für Public Health sehen, so Grill. Veränderungen könnten zudem zeitnah erkannt werden, ohne lange auf die Ergebnisse von groß angelegten Studien zu warten.

Literatur:
Skapetze L, Koller D, Grill E. et al.: Monitoring changes in vitamin D levels during the COVID-19 pandemic with routinely-collected laboratory data. Nature Communications (2025); DOI: 10.1038/s41467-025-64192-6.

Quelle: idw

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