Darmmikrobiom: Biomarker für Lebererkrankung bei übergewichtigen Kindern
Bereits jedes dritte Kind in Europa ist übergewichtig, die WHO rechnet mit einem drastischen Anstieg der Zahlen aufgrund schlechter Ernährung und mangelnder Bewegung. Auch ein passiver Medienkonsum wird als Ursache für das steigende Übergewicht genannt. Dabei kann vor allem starkes Übergewicht in Form von Adipositas früh zu gesundheitlichen Problemen führen, darunter auch zu schwerwiegenden Fettlebererkrankungen. Eine Metaanalyse zeigt hierfür nun einen vielversprechenden Biomarker im Darmmikrobiom.
Erkennbares Muster im Darmmikrobiom
Die Forschenden um Georg Vogel und Erstautor Thomas Zöggeler analysierten hierfür die fäkalen Mikrobiome und so die Zusammensetzung des Darmmikrobioms von adipösen Kindern und Jugendlichen mit und ohne Fettlebererkranung (MASLD) und Fettleberentzündung (MASH). Mehr als 280 Patientinnen und Patienten konnten in die Metastudie einbezogen werden, da auch Daten aus anderen Studien einbezogen wurden.
Mittels Machine Learning und bioinformatischer Methoden zeigten sich signifikante Unterschiede im Darmmikrobiom. Adipöse Kinder mit MASLD und MASH zeigten eine deutlich andere Zusammensetzung als adipöse Kinder ohne diese Erkrankungen und gesunde Kinder. „Besonders auffällig war die unterschiedliche Häufigkeit der Bakterienarten Faecalibacterium prausnitzii und Prevotella copri in den verschiedenen Gruppen. Die Zusammensetzung des Darmmikrobioms verändert sich außerdem mit zunehmender Leberfibrose und einem damit einhergehenden Anstieg der Häufigkeit von Prevotella copri“, erläutert Vogel die neuen Erkenntnisse.
So zeigte sich ein Muster, dass als möglicher Biomarker für diese Erkrankungen fungieren kann – und eine objektive und messbare Risikoeinschätzung möglich macht. Damit erhoffen sich die Forschenden, den Eltern die mögliche Schwere der Krankheitslage verdeutlichen zu können und so die Compliance für Therapieempfehlungen zu erhöhen. Eine weitere Studie läuft bereits in Zusammenhang mit der Abnehmspritze Ozempic, in der die Ansprechrate mithilfe des neuen Biomarkers verglichen werden soll.
Quelle: idw
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