Das neue Medikament Difluoromethylornithin (DFMO) hemmt die Produktion bestimmter Polyamine. Das sind wichtige Wachstumsfaktoren unreifer Tumorzellen bei Kindern. Die Wirkung des Medikaments auf diese Wachstumsfaktoren kann jedoch noch gesteigert werden, indem Patientinnen und Patienten eine bestimmte Diät einhalten: arginin- und prolinfrei. Dadurch hemmt DFMO nicht nur die Polyamine, sondern auch deren Vorstufe. Genetische Baupläne können nicht mehr gelesen und umgesetzt werden, was die Zellfunktion verändert.
Reifende Tumorzellen
Die Krebszellen werden nämlich nicht zerstört, sondern zur Reifung angeregt. Eigentlich ist der Reifungsprozess bei Neuroblastomen blockiert. Doch durch DFMO reifen die Krebszellen zu Nervenzellen und teilen sich nicht mehr unkontrolliert, wie sie es sonst getan hätten. Präklinische Mausmodelle zeigten, dass die Tumoren durch die Behandlung mit DFMO und der Diät nicht nur langsamer wuchsen, sondern sich sogar zurückbildeten.
Diät durch Enzym ersetzen
„Die Behandlung führt somit nicht nur zu einem verlangsamten Tumorwachstum, sondern auch zu einer funktionellen Veränderung der Krebszellen“, erläutert Morscher den neuen Behandlungsansatz. Dazu ist die neue Therapie gut verträglich. Die Forschenden bereiten gerade die klinische Studie vor. Hier soll die Diät durch ein Enzym ersetzt werden.
Der Einfluss der Ernährung auf die Krebsbehandlung wird immer weiter erforscht. Aufgrund der unterschiedlichen Stoffwechselmerkmale von Krebszellen zu gesunden Zellen kann eine angepasste Ernährung den Krankheitsverlauf beeinflussen. Es zeigte sich bereits, dass beispielsweise die Restriktion von Aminosäuren das Tumorwachstum verlangsamen und ebenfalls die Wirkung von Medikamenten verstärken kann.
Quelle: idw
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