DIVI macht sich stark für breite Influenzaimpfung

Viele Länder machen es vor
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Viele Experten gehen von einer heftigen Influenzasaison 2025/26 aus. Die Entwicklungen auf der Südhalbkugel oder in Japan untermauern diese Befürchtungen.

Einzelne europäische Länder wie Spanien hätten schon präventive Maßnahmen ergriffen wie beispielsweise eine Maskenpflicht im Gesundheitswesen, so DIVI-Präsident Prof. Dr. Florian Hoffmann gegenüber der Presse. Um Schlimmeres zu verhindern, macht sich die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) e.V. stark für eine Influenza-Impfempfehlung für alle Menschen ab 6 Monaten. Warum dies aus Sicht der DIVI nötig ist, zeigt der Blick auf die Zahlen der vergangenen Saison. Damals waren von Januar bis Mai mehr als 135.000 GKV-Patienten im Krankenhaus gelandet. Und auch rund 30.000 Kinder unter 18 Jahren mussten wegen Influenza stationär behandelt werden. 500 davon mussten auf die Intensivstation und wurden beatmet. Von den Erwachsenen wurden mehr als 20.000 Menschen auf die Intensivstation verlegt. Die Sterblichkeitsrate über alle Personen gerechnet lag bei 6%. Vielen sei nicht bekannt, dass man bei der echten Grippe auch schwer erkranken könne. Es brauche ein Umdenken, so Prof. Dr. Christian Karagiannidis. Allmählich sei dies zu erkennen. So realisiere die Wirtschaft, dass die heftigen Arbeitsausfälle ein Problem sind.

Niedrigschwelliger Zugang als Vorteil

Die Vereinigung präferiert einen möglichst niedrigschwelligen Zugang zur Impfung. Das Impfen in den Apotheken sei deshalb sehr wichtig, gerade weil Impfmüdigkeit eingetreten sei. Eine kleine Umfrage in pädiatrischen Kliniken im letzten Winter (181 gemeldete Patienten) hat laut DIVI ergeben, dass die mit Grippe aufgenommenen Kinder hauptsächlich wegen Atemversagen (62%), neurologischen Symptomen (25,7%) und wegen Kreislaufversagend/Sepsis (17,3%) in der Klinik bleiben mussten, so Dr. Ellen Heimberg von der Uniklinik Tübingen. 52,4% hätten eine Atemunterstützung gebraucht, davon 74,7% eine invasive Beatmung und 39,6% sogar länger als sieben Tage. Bei den Komplikationen hob Dr. Heimberg die schwere Enzephalitis sowie Multiorganversagen hervor. Bemerkenswert sei, dass 35,4% der kleinen Patienten keine Vorerkrankungen gehabt hätten. 37,6% hatten allerdings neurologische Vorerkrankungen, was sie bei Infektionen anfälliger mache. Am Ende des Erhebungszeitraums habe sich gezeigt, dass 30,3% der Kinder länger als sieben Tage auf der Intensivstation gewesen seien. 10,5% waren verstorben und 11% seien in einem neurologisch schlechteren Zustand gewesen. Auch wenn es sich nur um eine kleine Erhebung gehandelt habe, könne man doch Tendenzen ablesen.

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