Drei Immunotypen der extrapulmonalen Tuberkulose

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Stäbchenbakterien in rot/orange auf hellem, unscharfem Hintergrund
© Dr_Microbe/stock.adobe.com
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In den meisten Fällen ist die Lunge bei Tuberkulose betroffen. Die extrapulmonale Tuberkulose kommt zwar seltener vor, macht in manchen Regionen trotzdem 30 Prozent der Fälle aus. Die Immunreaktion ist jedoch größtenteils unerforscht. Ein Team konnte nun drei unterschiedliche Immunotypen mit unterschiedlichen Krankheitsverläufen feststellen.

Das Mycobakterium tuberculosis kann neben der Lunge auch alle anderen Organe befallen, bezeichnet wird die Erkrankung bei Ausbruch als extrapulmonale Tuberkulose (EPTB). Bei beiden Erkrankungen, sowohl bei der EPTB als auch bei der pulmonalen Tuberkulose, ist die Immunreaktion bisher relativ unerforscht. Forschende des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung, des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen, der Uniklinik Köln und des LIMES-Instituts der Universität Bonn untersuchten daher das Blut auf immunologische Eigenschaften.

Drei Immunotypen der EPTB

Da sich die extrapulmonale Tuberkulose auf den ganzen Körper beziehen kann, ist die korrekte Diagnose und Behandlung schwierig. Mithilfe von Multi-Omics-Ansätzen wie der Einzelzell-RNA-Sequenzierung untersuchten die Forschenden das Blut von Patientinnen und Patienten mit extrapulmonaler Tuberkulose. Es zeigten sich komplexe Signalnetzwerke zwischen relevanten Komponenten des Immunsystems, die im Immunsystem eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Krankheitserregern und der Regulierung von Entzündungen spielen. 

Es zeigten sich drei Immunotypen, die auch unterschiedliche Krankheitsverläufe aufweisen. Für die Identifizierung dieser drei Typen spielten vor allem die Aktivierung von T-Zellen und Natürlichen Killerzellen sowie das Zusammenspiel der Interferon- und Interleukin-1-Signalwege eine Rolle. Diese Erkenntnisse können in Zukunft hoffentlich zu einer verbesserten Diagnostik und auch personalisierten Therapie bei EPTB führen.

Validierung der Ergebnisse

Aus diesen Erkenntnissen konnten die Forschenden Biomarker entwickeln, um sowohl die pulmonale TB als auch die EPTB diagnostizieren zu können. Während bei Verdacht auf EPTB bisher Gewebepunktionen durchgeführt werden müssen, kann dank der Biomarker und Signaturen von immunologischen Markern nun die EPTB durch die Analyse einer Blutprobe diagnostiziert werden. Dadurch vereinfacht sich die Patientenversorgung erheblich. Im Rahmen einer größeren klinischen Studie, die mEx-TB-Studie, werden die bisherigen Daten weiter validiert.

Literatur:
Theobald SJ, Dahm K, Rybniker J. et al.: Deep immune profiling delineates hallmarks of disease heterogeneity in extrapulmonary tuberculosis. Nat Commun., 10. November 2025; 16(1): 9662. DOI: 10.1038/s41467-025-65561-x.

Quelle: idw

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