Endometriumkarzinom: neue Risikofaktoren

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Molekularbiologin Dr. Dhanya Ramachandran
Hat mit Hilfe modernster Hochdurchsatzmessmethoden das Erbgut von Patientinnen mit Endometriumkarzinom untersucht: Molekularbiologin Dr. rer. nat. Dhanya Ramachandran. © Karin Kaiser/MHH
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Beim Vergleich von Genomdaten aus nationalen Biobanken identifizierten Forschende neue Risikofaktoren, welche die Entwicklung des Endometriumkarzinoms unterstützen. Insgesamt konnten sie fünf neue Risikofaktoren identifizieren.

Das Endometriumkarzinom ist eine häufige gynäkologische Krebserkrankung, bei der die Gebärmutterschleimhaut entartet. Bisher gelten Übergewicht, ein stark erhöhter Östrogenspiegel und Diabetes zu den Risikofaktoren. Zusätzlich erhöht das Alter das Risiko auf diese Krebserkrankung und fünf Prozent gehen auf Genveränderungen zurück. Dazu zählen genetische Veränderungen, die Grundlage für ein Syndrom sind, zum Beispiel das Lynch- oder das Cowden-Syndrom, und dadurch das Krebsrisiko erhöhen. Manche genetische Ursachen waren bis jetzt jedoch noch ungeklärt.

Fünf neue genomische Risikostellen

Hier setzt die aktuelle Studie an, die unter Federführung der Medizinischen Hochschule Hannover durchgeführt wurde. Die Forschenden führten die Daten aus diversen nationalen Biobanken zusammen, um die genetischen Veränderungen der DNA bei mehr als 17.000 Patientinnen mit Endometriumkarzinom festzustellen im Vergleich zu den Daten von mehr als 290.000 gesunden Frauen. Hier entdeckten sie fünf weitere Stellen im Genom, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine Rolle spielen in der Entstehung des Endometriumkarzinoms.

So sind die bekannten genomischen Risikofaktoren von 16 auf 21 Stellen gestiegen, wodurch die Risikovorhersage für erblich bedingten Gebärmutterkrebs immer präziser wird. Neben der genaueren Vorhersage ermöglichen die neuen Erkenntnisse auch eine bessere Vorsorge und Möglichkeiten für neue Therapieansätze. Eines der Risikogene, Navigator-3 (NAV3), bietet hier einen guten Ansatzpunkt.

NAV3 konnten die Forschenden als Tumorsuppressorgen identifizieren. Es zeigt sich, dass eine Stilllegung von NAV3 zum vermehrten Wachstum der Gebärmutterschleimhaut, eine vermehrte Aktivität hingegen zum Absterben der Zellen führt. So ist NAV3 im Endometriumkarzinom stark reduziert. 

Literatur:
Ramachandran, Dhanya et al.: GWAS meta-analysis identifies five susceptibility loci for endometrial cancer. eBioMedicine, Volume 118, 105830.

Quelle: idw

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