Förderung naturwissenschaftlicher Forschung

Else Kröner Medical Scientist Kollegs
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Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung vergibt zum dritten Mal drei Else Kröner Medical Scientist Kollegs in Höhe von 3,3 Millionen Euro in den Bereichen der Immunologie, Genomik und Inflammation.

Im Jahr 2024 vergibt die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) zum dritten Mal drei Else Kröner Medical Scientist Kollegs, die mit jeweils 1,1 Millionen Euro über vier Jahre gefördert werden. Ziel dieser Kollegs ist es, herausragenden Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern im Bereich der Grundlagenforschung eine stärkere Verankerung im medizinischen Kontext zu ermöglichen und ihre Arbeit gezielt in Richtung klinische Anwendung zu fördern.

Für eine Verbesserung der medizinischen Forschung ist es, so die EKFS, notwendig, dass sich auch Natur- und Grundlagenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler intensiv mit medizinischen Fragestellungen beschäftigen. Zwar findet dies bereits vielfach statt, jedoch bleibt die Forschung oft weit entfernt von den Erfordernissen klinischer Anwendung. „Naturwissenschaftlich Forschenden fehlt oft durch die andere Ausbildung ein tieferes Verständnis von medizinischen Voraussetzungen, klinischen Konsequenzen und praktischen Anforderungen des ärztlichen Handelns“, sagt Prof. Dr. Michael Madeja, EKFS-Vorstandsvorsitzender.

Auf die Ausschreibung haben sich Forschende aus 25 medizinischen Fakultäten beworben. Die folgenden drei Projekte haben sich im Auswahlverfahren durchgesetzt:

iPRIME – Integrative (Inter-)Organimmunologie und Karriereentwicklung

Prof. Dr. Tobias B. Huber (Sprecher), Prof. Dr. Petra Arck (Stv. Sprecherin), Dr. Sybille Köhler (Stv. Sprecherin), III. Medizinische Klinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf

Die Zunahme immunvermittelter und autoimmuner Erkrankungen stellt eine Herausforderung für die Gesundheitsversorgung dar. Die zugrunde liegenden Mechanismen sind noch wenig verstanden. Das iPRIME-Kolleg untersucht Immunprozesse auf drei Ebenen: organspezifische Immunität, systemische Immunantwort und Interorgankommunikation. Ziel ist es, neue therapeutische Ansätze zu identifizieren und klinische Beobachtungen in neue Diagnose- und Therapieansätze zu überführen.

Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler profitieren von personalisierten Karriereplänen, intensivem Mentoring und interdisziplinärer Vernetzung. Der Schwerpunkt von bereits bestehenden EKFS-geförderten Programmen (IPRIME-Promotionskolleg und iPRIME-Clinician-Scientist-Kolleg) am Standort liegt ebenfalls auf immunvermittelten Erkrankungen, wodurch ein einzigartiges, interdisziplinäres Cluster entsteht. Dieses soll den Austausch zwischen Grundlagenforschung und klinischer Praxis fördern und stärken.

Genomische Reaktionen auf Krankheitsplastizität

Prof. Dr. Argyris Papantonis (Sprecher), Dr. Francesca Odoardi (Stv. Sprecherin), Institut für Pathologie, Universitätsmedizin Göttingen

Das Kolleg untersucht, wie sich das Genom und Epigenom durch langanhaltende Störungen in zellulären und systemischen Signalwegen bei verschiedenen Krankheiten verändern. Dazu zählen Stoffwechsel-, Nerven- und Krebserkrankungen. Es baut auf den Forschungsschwerpunkten der Universitätsmedizin Göttingen im Bereich der molekularen Zellbiologie auf. Der Ansatz, Krankheiten als „Diseases of the Genome“ zu verstehen, ermöglicht es den Kollegiaten, modernste molekularbiologische Methoden auf klinische Fragestellungen anzuwenden.

Gleichzeitig soll das Medical Scientist Kolleg die Karrierewege von Naturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern in der klinischen Forschung unterstützen und zur Nachwuchsförderung beitragen. Junge Postdocs arbeiten dabei mit erfahrenen Klinikern und Wissenschaftlern an translationalen Projekten zusammen, um den Übergang in die wissenschaftliche Selbstständigkeit zu erleichtern. Das Programm bietet eine individuelle, interdisziplinäre Ausbildung mit gezieltem Einblick in die klinische Forschung.

Genomische Reaktionen auf Krankheitsplastizität

Prof. Dr. Argyris Papantonis (Sprecher), Dr. Francesca Odoardi (Stv. Sprecherin), Institut für Pathologie, Universitätsmedizin Göttingen

Als „Metaflammation“ werden stoffwechselbedingte, chronische Entzündungsprozesse bezeichnet, die bei der Entstehung und dem Fortschreiten von chronischen Erkrankungen und Tumoren eine zentrale Rolle spielen. Die genauen Mechanismen zwischen Metaflammation, Krebsentwicklung und dem Ansprechen auf Immuntherapien sind noch weitgehend unbekannt. Angesichts der steigenden Häufigkeit von Stoffwechselstörungen wächst der Bedarf, diese Zusammenhänge besser zu verstehen und gezielte medikamentöse Ansätze zu entwickeln.

Das Kolleg vereint dazu die Expertise mehrerer Forschungsbereiche der Universität zu Lübeck. Promovierende der Naturwissenschaften erhalten Einblicke in den klinischen Alltag und arbeiten mit authentischen Fällen. Mit seinem Ausbildungsprogramm befähigt das Kolleg junge Naturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, erfolgreich zur patientenorientierten Forschung beizutragen.

Quelle: EKFS

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