Frühdiagnose: Labortest für Bauchspeicheldrüsenkrebs

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Bauchspeicheldrüsenkrebs
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Noch immer ist der Bauchspeicheldrüsenkrebs eine Krebserkrankung mit sehr schlechter Prognose, da er meist zu spät entdeckt wird. Doch für Risikopatientinnen und -patienten gibt es nun einen Labortest, der anhand von Biomarkern mit einer hohen Wahrscheinlichkeit Bauchspeicheldrüsenkrebs frühzeitig diagnostizieren bzw. ausschließen kann.

Beim Pankreaskarzinom sind neben der anfänglichen Prognose meist auch die Behandlungschancen trüb. Seit 20 Jahren haben sich die Ergebnisse kaum verbessert und selbst bei Risikopatientinnen und -patienten wird die Krebsdiagnose oft zu spät gestellt. Zu den Risikogruppen gehören Personen mit Pankreatitis, Verwandte ersten Grades von Menschen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs und auch normalgewichtige Menschen, die nach ihrem 50. Geburtstag noch an Diabetes erkranken.

Fehlende Früherkennung des Pankreaskarzinoms

Bisher fehlten effektive Früherkennungsmethoden, um das Pankreaskarzinom zu diagnostizieren, wenn es noch in einem heilbaren Stadium ist. Ein bisheriger Tumormarker, CA19-9, ist nur aussagekräftig, wenn der Krebs schon im fortgeschrittenen Stadium oder sogar bereits Metastasen vorhanden sind. Daher forschte die Arbeitsgruppe um Prof. Julia Mayerle seit 12 Jahren daran, aussagekräftige Biomarker für eine frühe Diagnose zu identifizieren – mit Erfolg.

Im Blut von Patientinnen und Patienten mit Pankreaskarzinom suchten die Forschenden nach zirkulierenden Metaboliten, kleinen Stoffwechselprodukten, und entdeckten Muster, anhand derer sich mit hoher Wahrscheinlichkeit eine vermutete Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse ausschließen lässt. In der letzten hierfür durchgeführten Studie haben 1370 Patientinnen und Patienten teilgenommen, bei denen diese Metabolom-Signatur untersucht wurde nach einer anfänglich festgestellten Raumforderung der Bauchspeicheldrüse.

Zuverlässige Metabolom-Signaturen

Das Blutplasma wurde massenspektrometrisch auf zwei Biomarkersignaturen untersucht: einmal eine mit 12 und eine mit 4 Metaboliten sowie auf den bereits bekannten Tumormarker CA19-9. Die Beobachtungszeit belief sich auf zwei Jahre, um die Ursache der Raumforderung festzustellen: Pankreaskarzinom oder eine andere Ursache. Sowohl die Biomarkersignatur mit 12 Metaboliten als auch die mit 4 war dabei zuverlässiger und aussagekräftiger im Ausschluss eines Pankreaskarzinoms als der bestehende Tumormarker CA19-9.

Der negative Vorhersagewert, dass ein Pankreaskarzinom ausgeschlossen werden kann, lag bei 90 Prozent. Es zeigte sich zudem, dass die vier Metaboliten ebenso gut abschnitten wie die Untersuchung auf 12 Metaboliten – eine interessante Erkenntnis für die klinische Praxis, da diese Untersuchungen mit nur einer Laborplattform gemessen werden können und dadurch kostengünstiger sind. „Dieser Metabolom-Test kann den Betroffenen invasivere Diagnoseverfahren ersparen und mit ihm lässt sich der Bauchspeicheldrüsenkrebs in einem noch heilbaren Stadium diagnostizieren“, erläutert Letztautorin der Studie Prof. Julia Mayerle dessen hohe klinische Relevanz.

Literatur:
Mahajan U, Oehrle B, Mayerle J. et al.: Validation of two plasma multimetabolite signatures for patients at risk of or with suspected pancreatic ductal adenocarcinoma (METAPAC): a prospective, multicentre, investigator-masked, enrichment design, phase 4 diagnostic study. The Lancet Gastroenterology & Hepatology; DOI: 10.1016/S2468-1253(25)00056-1.

Quelle: idw

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