Gesundheitscheck über die Nägel
Für viele gelten Risse, weiß Flecken oder Rillen in den Fingernägeln als Indikatoren für gesundheitliche Probleme. Inwiefern der Mineralstoffgehalt der Fingernägel Rückschlüsse über die Gesundheit und Ernährung liefern kann, ist größtenteils unerforscht. Bisher werden Fingernägel lediglich für toxikologische Untersuchungen auf Schwermetalle verwendet. Eine aktuelle Studie der Hochschule Fulda untersuchte nun, ob sich Fingernägel als nicht invasive Methode zur Überprüfung der Gesundheit und des Lebensstils eignen.
Biomarker für den Mikronährstoffgehalt
Die Forschenden untersuchten die Fingernägel von 184 Teilnehmenden im Alter zwischen 18 und 81 Jahren. Anschließend wurden die Erkenntnisse zum Mineralstoffgehalt mit Angaben zur Gesundheit und Ernährungsgewohnheiten verknüpft werden. Es zeigte sich, dass Fingernägel das Mineralstoffmuster speichern und sich so Rückschlüsse auf die Ernährung und den Lebensstil schließen lassen. Die Fingernägel wurden mittels des ICP-MS (Inductively Coupled Plasma Mass Spectometry) untersucht, eine Methode zur Multi-Element Bestimmung.
Damit konnten die Forschenden feststellen, dass sich die Ernährung in den Fingernägeln widerspiegelte. Ernährten sich die Teilnehmenden der Studie omnivor, hatten sie einen höheren Selengehalt als Personen, die vegan oder vegetarisch lebten. Auch zu den bereits bekannten Nagelveränderungen wie weiße Flecken oder Längsrillen konnten die Forschenden eine Verbindung zum Mineralstoffgehalt herstellen. So gehen diese Veränderungen des Nagels mit Abweichungen im Kalium- und Natrium- oder Chromgehalt einher.
Die Analyse der Fingernägel ist kostengünstig und nicht invasiv. Die Forschenden arbeiten zudem daran, mithilfe von KI eine Bildanalyse der Nageloberfläche zu entwickeln, um so frühzeitig Mikronährstoffdefizite zu entdecken.
Quelle: idw
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