Mit steigendem Alter erhöht sich auch das Risiko für Brustkrebs. Ab einem Alter von 50 Jahren können Frauen alle zwei Jahre am Mammografie-Screening-Programm teilnehmen und sich auf Brustkrebs untersuchen lassen – das größte qualitätsgesicherte und bevölkerungsweite Brustkrebsfrüherkennungsprogramm Europas. Nimmt man erst später an den Frühuntersuchungen teil, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein bisher unerkanntes Karzinom vorliegt. Erstteilnehmerinnen im Alter von 65 bis 69 Jahren erhalten häufiger die Diagnose eines fortgeschrittenen Karzinoms als diejenigen der Altersklasse, die regelmäßig am Mammografie-Screening teilnahmen.
Günstigere Prognose
In der aktuellen Analyse wurden 2,9 Millionen Frauen untersucht. Das entspricht einer Teilnahme von 51 Prozent. Von den 18.000 entdeckten Karzinomen wurden die meisten im Frühstadium erkannt: 80 Prozent waren maximal 2 cm groß, ohne Befall der Lymphknoten. Vor dem bevölkerungsweiten Screening lag die rate der prognostisch günstigen Brustkrebsfälle bei 57 Prozent.
Eine weitere wichtige Kennzahl sind die Wiedereinbestellungen unter den untersuchten Frauen. Die Wiedereinbestellungsrate lag bei 2,9 Prozent für Folgeuntersuchungen, also Frauen, die schon mehrmals am Screening teilgenommen haben. Hier wurde bei 6 von 1000 Frauen Brustkrebs entdeckt. In einem Alter von 65 bis 69 Jahren erhalten etwa 8 Frauen die Diagnose Brustkrebs, bei den unter 65-jährigen ist es nur etwa jede vierte.
„Gerade bei den Frauen in der Altersgruppe von 50 bis 69 Jahren, die mehrere Jahre nicht im Screening untersucht wurden, sehen wir häufiger fortgeschrittene Karzinome. Auch bei den älteren Frauen bis 75 Jahren, die über mehrere Jahre nicht anspruchsberechtigt waren, zeigt sich nun dieses Bild", erläutert Dr. Karin Bock, Leiterin des Referenzzentrums Mammografie Südwest.
Quelle: idw, Jahresbericht Evaluation 2022 (Deutsches Mammogaphie-Screening-Programm)
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