Zum ersten Mal wurde an der HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) ein erwachsener Patient mit einem individuell angepassten Implantat für den äußeren Gehörgang versorgt. Das Implantat ist im 3D-Druck hergestellt und zusätzlich so konzipiert, dass es kontinuierlich und lokal einen Wirkstoff freisetzt, um die Heilung zu beschleunigen. „Wir haben damit die Tür geöffnet zu einer neuartigen und zukunftsweisenden Patientenversorgung“, erklärt HNO-Klinikdirektor Professor Dr. Thomas Lenarz. Die MHH sei die weltweit erste Klinik, die ein Implantat auf die individuelle Anatomie des Patienten angepasst mit dem Desktop Health 3D-Bioplotter hergestellt und durch Wirkstoffzugabe funktionalisiert habe, so die MHH.
Einsatz als individueller Heilversuch
Der nun damit versorgte Patient litt an einer wiederkehrenden Verengung des Gehörgangs, die mehrfach operativ versorgt wurde, ohne den gewünschten Erfolg zu zeigen. Das jetzt eigens hergestellte Implantat ermöglicht sowohl eine Stentfunktion als auch eine Medikamentenabgabe. „Die erste Nachkontrolle ist schon sehr vielversprechend verlaufen“, berichtet PD Dr. Verena Scheper, deren Team der Pharmakologie des Innenohres der HNO-Klinik das Implantat entworfen und mit dem 3D-Bioplotter Manufacturer Series hergestellt hat. Bei dieser Versorgung handelt es sich um einen individuellen Heilversuch, da der Patient mit konventionellen Möglichkeiten austherapiert ist. Die Finanzierung wird durch die HNO-Klinik getragen.
Quelle: MHH
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