Interview zu Social Media in der Radiologie

Gespräch mit der Radfluencerin Anja Fink
Das Interview führte M. Bauer
Anja Fink im Gespräch.
© DÄV
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Die ehemalige MTR arbeitet heute im Bereich Ghostwriting und als Fotografin (https://www.some-content.de/). Sie erläutert am Rande des Radiologiekongresses Ruhr, wie wichtig Social Media im Bereich Radiologie ist. Viele unterschätzen die Vorteile immer noch.
Transkript zum Video

Interview mit Anja Fink 
Transkribiert mit noScribe Vers. 0.6

Mirjam Bauer: Frau Fink, welche soziale Medien sind relevant für MTR?

Fink: Das ist eine ganz spannende Frage. Tatsächlich ist das wiederum, also ist gar nicht unbedingt sinnvoll, darüber nachzudenken, welche Social-Media-Plattform ist jetzt für MTR relevant, sondern letztlich richtet sich das so ein bisschen nach der Zielstellung. Also wen möchte ich eigentlich erreichen, wen möchte ich ansprechen? Das ist so die erste Frage, die ich hier stellen sollte. Und wenn ich die beantwortet habe, dann weiß ich im Prinzip auch, welche Plattform relevant ist. Also wenn ich jetzt eher junge Menschen ansprechen möchte, dann gehe ich eben zum Beispiel auf Plattformen wie TikTok. Wenn ich aber sage, ich möchte gerne Geschäftsführer ansprechen, von Klinikverbünden oder was auch immer, dann wären eben Business-Plattformen eher relevant. Also ich schaue immer, wer ist eigentlich die Zielgruppe, wer sind die Menschen, die ich ansprechen möchte.

Bauer: Wie lange nutzen Sie selbst schon soziale Medien und mit welchen Erfolgen?

Fink: Also ich habe tatsächlich gestartet vor drei Jahren wirklich aktiv Social Media auch kommerziell zu nutzen. Ich habe vorher natürlich auch wie viele Menschen da draußen Social Media konsumiert, also wirklich geschaut, was wird da so geteilt, welche Inhalte sind relevant, auch für unsere Berufsgruppe. Aber vor drei Jahren habe ich tatsächlich gestartet, das einfach mal umzudrehen, auch mal in diesen Creator-Modus zu gehen und selbst Inhalte zu teilen. Da habe ich mich auch angefangen auszuprobieren. Das habe ich sukzessive gesteigert. Und mittlerweile, ich bespiele ja hauptsächlich die Business-Plattform LinkedIn, (.) kann ich auf 10.000 Follower zurückschauen, die mir jetzt regelmäßig folgen. Ich habe dadurch natürlich Aufträge generieren können, weil mein Business ist mittlerweile eben nicht mehr als MTR in der Klinik zu arbeiten, sondern ich helfe tatsächlich anderen Menschen eben sichtbar zu werden oder auch Unternehmen sichtbar zu werden, um so erfolgreich zu werden, je nachdem, welches Ziel sie jetzt verfolgen. Und ja, da gibt es tatsächlich viele Erfolge. Also der Alex ist zum Beispiel ein ganz typischer Erfolgspunkt. Also der teilt ja auch regelmäßig seine Inhalte auf Social Media und erreicht natürlich auch so seine Zielgruppe ganz gezielt, kann sich so seine digitale Reputation noch stärker aufbauen. Der hat ja offline schon eine sehr starke Reputation. Und ja, das kann man einfach über Social Media deutlich verstärken. Das ist ein wirklich riesiger Hebel, den man da bewegen kann. Ja, genau.

Bauer: Welche positiven Effekte lassen sich denn noch erreichen, beispielsweise auch für andere Personen als MTR?

Fink: Ja, also gerade im MTR-Bereich sprechen wir ja überall noch über den Fachkräftemangel. Das ist so ein ganz typischer wunder Punkt, wenn man in die Klinik geht. Ja, überall werden Leute gesucht. (.) Die normalen Plattformen wie Stepstone, Indeed, also wo man so Bewerberportale hat, die funktionieren einfach heute nicht mehr, weil sich die Kommunikation extrem stark in die sozialen Medien verlagert hat. Das habe ich tatsächlich auch schon bestätigt bekommen von einem Röntgeninstitut in Düsseldorf. Das ist so eine übergeordnete Gemeinschaftspraxis, die hat verschiedene Standorte in Düsseldorf. Die haben tatsächlich enorme Erfolge, also gerade auch was das Recruiting angeht, verzeichnen können. Also um mal Zahlen zu nennen, die schaffen es am Tag zwischen zwei und fünf Bewerbungen zu bekommen, nur aufgrund dessen, dass sie diesen Social-Media-Kanal regelmäßig bespielen. Und regelmäßig heißt bei denen tatsächlich so zweimal, dreimal pro Woche. Das ist so eine gute Hausnummer eigentlich für jede Plattform, um auch präsent zu bleiben und auch kontinuierlich die Themen immer wieder anzusprechen. (.) Genau, ich finde diesen Erfolg schon unheimlich gut. Und was sie mir noch mitgegeben haben, Zahlen sind ja mal eine Sache, aber die Qualität ist die andere Geschichte. Also sie haben auch festgestellt, seitdem sie eben nicht mehr diese konventionellen Plattformen nutzen, um Bewerber zu rekrutieren, hat sich auch die Qualität der Bewerber enorm gebessert oder gesteigert. Und das ist auch spannend. Und auch die Patientenloyalität, dass die Patienten wirklich sagen, boah, ich möchte jetzt in "meinem" Institut untersucht werden, das, was sie eben auf Social Media regelmäßig verfolgen, die werden zu richtigen Fans. Und das ist wirklich ein Riesenhebel, den man bewegen kann. Und ja, ich frage mich immer, warum nutzen das so wenig Leute? Das ist wirklich spannend auch zu verfolgen und auch mal zu sehen, dass es, wenn man es professionell aufbaut, dass es eben doch auch Erfolge gibt, große Erfolge, die man so vielleicht auch nicht erwartet hätte.


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