Interview zum Einsatz von Robotik
Interview mit Prof. Wilhelm beim CARS Berlin 2025
Transkribiert mit noScribe Vers. 0.6
Reiter: Herr Professor Wilhelm, wo sehen Sie die neuen Entwicklungen in der Robotik? (..)
Wilhelm: Robotik ist derzeit ein wahnsinnig sich entwickelndes Feld im Bereich der Medizin. Wir sehen Robotik natürlich in der direkten Versorgung der Patienten, das heißt bei Operationen nutzen wir Robotersysteme für unterschiedliche Eingriffe in der Bauchchirurgie, in der Urologie, Gynäkologie, aber auch natürlich bei Knochen-Einsätzen, das heißt für Prothesen, Implantationen etc. Daneben entwickelt sich die Robotik aber zu einem generellen Tool, das wir für die Versorgung unserer Patienten auch in anderen Bereichen einsetzen, zum Beispiel in der Pflege, wo es soziale Roboter gibt, zum Beispiel die in der Alterspflege, Demenzbehandlung eine wahnsinnige Bedeutung haben werden, aber auch, und das ist momentan für mich der interessanteste Bereich, in der Unterstützung der Pflegebereiche, das heißt Robotersysteme, die uns unterstützend bei der Versorgung der Patienten helfen, mit einfachen Aufgaben, Anreichungen, Assistenz von Personal. Hier sehen wir A, einen großen Bedarf, weil wir derzeit im Gesundheitswesen einen zunehmenden Mangel an Pflegepersonal sehen, zum Zweiten aber auch eine große Möglichkeit, weil wir hier eben bei nicht kritischen Interaktionen in Unterstützung des Personals Robotik einsetzen können.
Reiter: Was wurde konkret auf dem CAS diskutiert? Ging es da nur um Grundlagen oder auch um Use Cases?
Wilhelm: Natürlich ist die CAS eine Konferenz, die sich vor allem mit der aktuellen Forschung und Entwicklung beschäftigt. Das heißt, wir versuchen hier tatsächlich wegweisende neue Technologien zu diskutieren, zu entwickeln, zu verbessern. Und auch wenn die Anwendung natürlich immer im Hinterkopf ist, das heißt die Translation der Technologien und auch viele der hier vorgestellten Ergebnisse, (.) frühe Studien an Patienten mit beinhalten, ist der Fokus doch ganz, ganz klar die Innovation und die Medizin, die noch kommen wird.
Reiter: Das heißt, wir sprechen von Zeiträumen so um die fünf oder zehn Jahre? (..)
Wilhelm: Ich glaube, der Zeitraum ist sehr variabel. Es hängt auch sehr von der Technologie ab. Das heißt, einfache Anwendungen werden wir wahrscheinlich schon in den nächsten Jahren sehen können. Andere, mehr grundlegende Innovationen werden sicherlich noch zehn bis zwanzig Jahre benötigen, um umgesetzt zu werden.
Reiter: Welche Vorteile können denn die medizinischen Technologen erwarten von diesen Entwicklungen? (.)
Wilhelm: Die Technologie ist natürlich überall anwendbar. Und in allen Bereichen, in den wir die Automatisierung benötigen, wird Robotik, aber auch KI im Allgemeinen Assistenzsysteme Einzug finden, helfen letztendlich auch im Labor bei Tätigkeiten, die vielleicht momentan nicht unbedingt anspruchsvoll sein. Derartige Ansätze werden von Robotik, aber auch von KI maßgeblich profitieren werden.
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