Da sich in den USA zunehmend Hinweise auf Trypanosoma cruzi-Parasiten bei Raubwanzen, Haustieren, Wildtieren und Menschen finden, wird die Einstufung der Vereinigten Staaten als nicht-endemisch jedoch zunehmend infrage gestellt. Gerade im Süden der USA sind die entsprechenden Insekten verbreitet und können T. cruzi übertragen. Entsprechend besteht eine Gefahr, da sie in Wohnungen und Häuser eindringen können. Die Studienautoren geben zu bedenken, dass Wildtiere, in Gefangenschaft gehaltene Tiere und Haustiere, insbesondere Hunde, in dieser Region häufig mit T. cruzi-Parasiten infiziert seien und als Reservoir dienen. Autochthone Fälle von Chagas beim Menschen seien bereits aus acht US-Bundesstaaten gemeldet worden, vor allem jedoch aus Texas.
Einstufung als endemisch empfohlen
In den Vereinigten Staaten kommen die blutsaugenden Raubwanzen (kissing bugs) natürlicherweise in der südlichen Hälfte des Landes vor. Sie wurden in 32 Staaten identifiziert. Von allen elf in den Vereinigten Staaten vorkommenden Triatominenarten seien bereits neun als natürlich mit T. cruzi infiziert diagnostiziert worden. Davon seien vier Arten (Triatoma sanguisuga, T. gerstaeckeri, T. protracta und T. rubida) häufig in menschlichen Behausungen zu finden. Entsprechend steigt die Sorge vor vektorbedingten Übertagungen. Autochthone menschliche T. cruzi-Infektionen seien in den acht Bundesstaaten identifiziert worden: Kalifornien, Arizona, Texas, Tennessee, Louisiana, Missouri, Mississippi und Arkansas. Die Autoren befürchten, dass die Einstufung der USA als nicht-Chagas-endemisch zu mangelndem Bewusstsein und Untererfassung der Fälle beitrage. Die Einstufung der Chagas-Krankheit als endemisch, insbesondere als hypoendemisch, könnte dagegen die Überwachung, Forschung und Maßnahmen des öffentlichen Gesundheitswesens verbessern, betonen die Wissenschaftler.
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