Postoperatives Vorhofflimmmern gehört zu den häufigsten Komplikationen nach einer Herzoperation. Laut Deutscher Herzstiftung entwickeln etwa 60 Prozent der Patientinnen und Patienten diese Komplikation, die in der Regel innerhalb der ersten vier Tage nach der Operation auftritt. Forschende des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) und der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) konnten den Kalziumwert als neuen Indikator identifizieren.
Kalzium als Vorbote
Bisher werden das Alter oder Vorerkrankungen als Risikofaktoren für Vorhofflimmern nach einer Herzoperation erfasst. Neu hinzukommen sollen nun Messungen der Kalziumbewegungen in den Herzmuskelzellen, schon während der Operation. Für die Studie entnahmen Herzchirurginnen und -chirurgen während der OP kleinste Gewebeproben aus dem rechten Herzvorhof. Darin untersuchten die Forschenden die Kalziumverarbeitung, da diese entscheidend ist für die Pumpleistung des Herzens. Kalzium sorgt für die mechanische Bewegung, weshalb sich der Muskel zusammenzieht.
Im Labor isolierten die Forschenden einzelne Herzmuskelzellen, durch die sie mithilfe der Patch-Clamp-Technik elektrische Ströme durch die Zellen schickten, um die Kalziumbewegungen zu messen. So konnte der Kalziumwert exakt bestimmt werden und es zeigte sich, dass die Kalziumkonzentration während der Anspannung des Herzens ein besonders verlässlicher Indikator auf Vorhofflimmern nach der OP ist. „Wir konnten erstmals zeigen, dass sich dieses Risiko schon vor dem Eingriff in den Herzmuskelzellen ablesen lässt“, erläutert Dr. Funsho Fakuade, Erstautor der Studie. So können direkt nach der Operation vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden.
Quelle: idw
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