KI in der Medizin: Folgenabschätzung für die Forschung und Praxis

Marina Görtz
Coverabbildung des Buchs KI in der Medizin
© medhochzwei Verlag
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Digitalisierung ist bereits ein großer Teil unseres Alltags – manchmal wird einem erst relativ spät bewusst, wie groß dieser Anteil schon ist. Auch die Organisation von Gesundheitsforschung und -versorgung ist auf allen technologischen Ebenen zu bedenken, eben auch in Bezug auf künstliche Intelligenzen.

Das bezieht sich auf die Risiko- und Folgenabschätzung für die Gesellschaft sowie Patientinnen und Patienten als auch auf die persönliche Verantwortung von Forschenden. Im Buch „KI in der Medizin“ soll die Breite des Themas aus unterschiedlichen Perspektiven medizinischer Kolleginnen und Kollegen beleuchtet werden, um eventuell Grundsätze für den Umgang mit KI zu entwickeln. So betonen die Herausgeber Prof. Dr. Andreas Goldschmidt, Prof. Dr. Thomas Deserno und Prof. Dr. Alfred Winter, dass KI eine zusätzliche ethische Herausforderung in der Medizin darstellt. Dabei beziehen sich diese ethischen Fragen auf Sicherheit, Schutz, Erklärbarkeit, Verantwortung sowie Haftung bezüglich der Versorgung, Diagnose und Therapie der Patientinnen und Patienten. Auch das Thema Datenschutz darf dabei nicht ver­gessen werden angesichts der steigenden Cyberkriminalität.

Grundlage für das Buch waren drei Workshops, die sich mit unterschiedlichen Themen zu ethischen Herausforderungen, KI und Ethik in der biomedizinischen Forschung und den ethischen Grundlagen der Medizinforschung auseinandersetzten. Außerdem sind neue Bausteine für die bereits vorhandenen Ethischen Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS) erarbeitet worden und werden im Buch thematisiert.

Das Buch umfasst insgesamt 19 Artikel zum Thema KI in der Medizin und bietet, wie bereits im Vorwort von den Herausgebern versprochen, einen breiten Überblick über künstliche Intelligenz, dessen Einsatz und die ethischen Komplikationen, die KI mit sich bringt. Dabei reichen die Beiträge von historischen Einordnungen (Beitrag 4: „Meine Spurensuche zum Wirken unseres Großvaters Siegfried Koller [1908–1998]“), über eine rechtliche Einordnung (Beitrag 7: „Einsatz von KI in der Medizin: Was rechtlich zu beachten ist“) sowie die Vorstellung einer der ersten KI-Richtlinien in einem Universitätsklinikum Deutschlands (Beitrag 3: „KI-Governance – Eine der ersten KI-Richt­linien in einem Universitätsklinikum in Deutschland“) bis hin zum direkten Einfluss der KI am Arbeitsplatz (Beitrag 14) und den Einsatz bei Seltenen Erkrankungen (Beitrag 15). Die letzten beiden Beiträge 18 und 19 bieten einen Ausblick zum Thema: zum einen über die medizinische Dokumentation mithilfe von KI sowie eine dazugehörige Folgenabschätzung: Welche Folgen hat der Einsatz von KI in der medizinischen Dokumentation für Kodierung und die Dokumentationsprüfung? Zum anderen widmet sich der letzte Artikel der Entwicklung einer zukunftsfähigen Open-Source-Software für Gesundheitsämter, einem laufenden Projekt zur Effizienzsteigerung der Arbeitsprozesse des öffentlichen Gesundheitsdienstes. Ein Projekt zur Modernisierung auf zukunftsfähige Standards der öffentlichen Verwaltung, das sich übergreifend auch positiv auf die Mitarbeitenden des Gesundheitssystems sowie Patientinnen und Patienten auswirken kann durch optimierte, moderne und damit hoffentlich schnellere Arbeitsprozesse.

Das Buch ist eine Empfehlung für alle Interessierten und auch „Betroffenen“ des Themas künstliche Intelligenz, wie man damit sicher und vertrauensvoll die medizinische Versorgung gestalten und verbessern kann.

KI in der Medizin: Folgenabschätzung für Forschung und Praxis
Andreas J. W. Goldschmidt, Thomas M. Deserno, Alfred Winter (Hrsg.), medhochzwei Verlag GmbH, 2025, ISBN: 978-3-98800-141-2, Preis: 89 Euro (314 Seiten)

 

Entnommen aus MT im Dialog 8/2025

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